Rezension

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Ambivalent

Die Angehörigen - Katharine Dion

Die Angehörigen
von Katharine Dion

Bewertet mit 3 Sternen

Genes Frau Maida ist vor ein paar Wochen relativ plötzlich verstorben. Er macht irgendwie weiter und trauert. Anlässlich einer Gedenkfeier möchte er einen persönlichen Nachruf schreiben. Dabei fragt er sich immer wieder was Glück ist, ob Maida glücklich war und auch er ein glückliches Leben geführt hat. Was macht das aus: ein glückliches Leben? Was ist der Sinn des Lebens?
Kannte er seine Frau überhaupt richtig? Ein befreundetes Ehepaar, Ed und Gayle haben eine andere Sicht auf die Verstorbene. Auch die gemeinsame Tochter Daryl bringt in Gesprächen und in ihrem Nachruf andere Seiten der Mutter zum Ausdruck. Seiten und Geschichten die Gene gar nicht so kennt.
Der gesamte erste Teil des Buches beschäftigt sich mit der Reflektion von Gene. Dabei passiert einfach nichts. Ich wollte das Buch schon zur Seite legen und aufgeben.
Doch die Teile zwei und drei verändern alles. Im zweiten Teil tritt eine neue Frau in Genes Leben und im dritten durchlebt er eine Art Katharsis. Von Alter, Einsamkeit und Krankheit bedroht flüchtet er für ein paar Wochen aus der Gesellschaft. In diesem eremitischen Leben durchlebt er viele Stadien der Sinnsuche und Reflektion. Sehr gelungen fand ich den Einbau des Romans Anna Karenina.

So hat mich das letzte Drittel noch mit dem Roman versöhnt.