Rezension

Debüt einer talentierten Autorin

Die Angehörigen - Katharine Dion

Die Angehörigen
von Katharine Dion

Bewertet mit 4 Sternen

Katharine Dions Debütroman wirft einen Blick in das Leben eines Witwers nach dem Tod seiner Frau.

Nach 49 Jahren Ehe starb Maida überraschend und lässt ihren Mann Gene in Trauer zurück.

Es ist auch ein Buch über die Beziehung zwischen Vater und erwachsener Tochter.

Beide stellen nach Maidas Tod ihr Leben in Frage. War Maida wirklich glücklich und zufrieden mit der Ehe und ihrem Leben?

Das Buch thematisiert, wie weit man selbst seine Nächsten vielleicht nicht ganz kennt. So ganz kann ich aber nicht verstehen, was diese Unsicherheit in diesem Fall eigentlich in dem starken Maße auslöste.

Die Tochter, Dary, konnte mich als Figur nicht so ganz überzeugen, da sie so distanziert bleibt.

 

Anfangs ist der Roman langweilig und es dauert eine Weile bis ich ganz in dem Buch drin war. Dann hatte es mich aber doch ganz überzeugt.

 

Gut fand ich die Gespräche von Gene mit seinem alten Kumpel Ed oder die Szenen mit Adele, die für kurze Zeit Gene den Haushalt führte.

Schließlich das Finale, das Gene alleine in einer abgelegenen, schneeumwehten Hütte am Fisher Lake verbringt. In Anna Karenina lesend reflektiert Vergangenheit und Gegenwart.

 

Das Buch ist unspektakulär und mit leichter Melancholie und leisem Humor. Sprachlich ist es gut gemacht. In der ruhigen Erzählweise erinnert der Roman mich streckenweise an die Bücher von Kent Haruf. Es bleibt das Gefühl, dass Katharine Dion eine talentierte Schriftstellerin ist und das noch einiges von ihr folgen kann.