Rezension

American Dream

Die kleinen Lügen der Ivy Lin -

Die kleinen Lügen der Ivy Lin
von Susie Yang

Bewertet mit 4 Sternen

Ivys Eltern sind in die USA ausgewandert. Sie folgt ihnen zwei Jahre später. In der Zwischenzeit hat sie bei ihrer Großmutter, die zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls nach Massachusetts kommt, in China gelebt. Schnell merkt sie, wie fremd ihr ihre Eltern geworden sind und welchen Kontrast das Leben in den USA zu ihrem vorherigen mit sich brint. In der Schule gehört sie nicht dazu. Ihre Mitschüler sind distanziert und misstrauisch. Ivy ist enttäuscht und sie fühlt sich arm und hässlich. Von ihrer Großmutter, die sich stets das genommen hat, was sie brauchte, lernt sie zu lügen, betrügen und stehlen. Darauf baut sie ihr Leben auf, ein Leben voller Lügen und der Sehnsucht nach Reichtum. Diesen Traum will sie mit Hilfe von Gideon, der aus einer reichen, angesehenen Familie stammt, verwirklichen.

Ivy ist eine schwierige Protagonistin. Ihr Wunsch nach Zugehörigkeit ist nachvollziehbar, der Weg, den sie wählt jedoch nicht. Sie ist eine ungewöhnliche junge Frau, in deren Handlungen ihre Wünsche und Bedürfnisse mehr im Vordergrund stehen als moralische Bedenken.

Der Roman bedient sich einiger gängiger Klischees, ist gesellschaftskritisch, bringt Probleme gut auf den Punkt und regt zum Nachdenken an.