Rezension

Andere Erwartungen und Emotionslos

Von ganz, ganz unten -

Von ganz, ganz unten
von Ivar Buterfas-Frankenthal

Bewertet mit 2 Sternen

Zuerst einmal zum Positiven: Die Authentizität des Autors, insbesondere durch die persönliche Bekanntschaft mit ihm während eines Vortrags, verleiht dem Buch eine gewisse Glaubwürdigkeit und Relevanz. Die ersten Kapitel, die Einblicke in seine Kindheit und Jugend geben, bieten interessante Ansätze, die jedoch leider nur minimal beleuchtet werden. Die Absicht, die Hintergründe und Motivationen des Autors besser zu verstehen, ist spürbar und lobenswert.

Negativ: Eine der größten Schwächen des Buches liegt in der Oberflächlichkeit, mit der die Kindheit und Jugend des Autors behandelt werden. Diese Phase seines Lebens wird nur minimal beleuchtet, was bedauerlich ist, da sie wahrscheinlich viele Einblicke in seine späteren Entscheidungen und Überzeugungen bieten könnte. Stattdessen konzentriert sich das Buch hauptsächlich auf eine langwierige Erfolgsgeschichte, die emotionslos und wenig packend präsentiert wird.

Des Weiteren fehlen Zeitzeugenberichte, insbesondere über die Kriegszeit, die möglicherweise einen tieferen Einblick in die Geschehnisse und die Gedankenwelt des Autors hätten bieten können. Stattdessen wird das Buch zu einer allgemeinen Biografie, die einen viel zu großen Fokus auf bspw. Firmengründung hat...

Fazit: "Von ganz, ganz unten" bietet einen gewissen Einblick in das Leben des Autors, der jedoch durch die mangelnde Tiefe und Emotionalität der Erzählung beeinträchtigt wird. Während die Absicht, die menschenverachtende Ideologie von Rechtsextremisten zu bekämpfen, lobenswert ist, bleibt das Buch letztendlich hinter den Erwartungen zurück und könnte eine intensivere Bearbeitung der thematisierten Lebensphasen und Ereignisse vertragen.