Rezension

Anders, lustig, mysteriös, fluffig, rätselhaft. Toll.

Die Eisheilige - Susanne Mischke

Die Eisheilige
von Susanne Mischke

Bewertet mit 5 Sternen

Im Mittelpunkt dieser außergewöhnlichen Geschichte steht Sophie. Sie ist eine nach außen hin eher farblose Person, die unter den Pantoffeln ihres unsympathischen Gatten steht und großes Mitleid hervorruft. Aber stille Wasser sind tief, und auf Sophie trifft das besonders zu. Denn sie hat eine Gabe: Sie kann ganz wunderbare Kleider nähen, durch die die Frauen der Nachbarschaft zu einem ganz neuen Lebensgefühl gelangen. Bald stellt sich allerdings die Frage, ob es nur an den unglaublichen Kleidern liegt, oder ob Sophie für ihre Kundinnen direkt auch Auftragsmorde telepathisch erledigt. Und schön geht’s los, mit dem nachbarschaftlichen Klatsch in der spießigen Vorstadt und Sophie gerät ins Visier der Polizei. Ach ja, und wo ist eigentlich der Ehemann geblieben?

Stil, Machart, Meinung

Das wir es hier mit einer ganz besonderen Perle unter den Kriminalromanen zu tun haben, wurde mir schnell klar. Der fluffige und humorvolle Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ich saß oft schmunzelnd vor dem Buch, denn so kleine alltägliche Beobachtungen, manchmal auch nur unterschwellig im Nebensatz angedeutet, waren nur allzu wahr und perfekt beschrieben. Grundsätzlich ist man sehr oft sehr amüsiert über die Charaktere, ihre Eigenarten, die Entstehung von Gerüchten und Gedanken, die aus einer Mücke einen Elefanten machen.

Dann gibt es noch die dunkle Seite, die in mehreren Kapiteln ans Licht kommt. Es sind ja dann irgendwie schon ganz schön viele Todesfälle in der Umgebung passiert. Der Leser tappt, beschäftigt mit den niedlichen Beobachtungen des Alltages und der fehlenden Sympathie gegenüber den Todesopfern, bis zum Ende im Dunkeln darüber, ob es überhaupt um Mord geht – und wenn ja, wer der Mörder ist. Und so kommt auch die boshafte Seite einiger Charaktere sehr gut rüber, während sich sogar der Leser dabei ertappt fühlen dürfte, wenig Mitleid mit den Opfern zu empfinden.

Das Buch liest sich so weg, die Mischung aus Krimi und lustigem Roman ist sehr gelungen und die Lektüre macht großen Spaß. Zu schnell ist alles vorbei, und ich habe wirklich überhaupt nichts zu meckern.

Die Geschichte

Die Originalausgabe „Die Eisheilige“ wurde schon 1998 veröffentlicht. Der Erfolg muss groß gewesen sein, denn das ZdF hat das Buch bereits verfilmt. Den Film werde ich mir bei Gelegenheit mal anschauen, glaube ich. Nun jedenfalls hat der Berlin Verlag im März 2016 die Geschichte ganz neu verlegt, und so bin ich auf diese alte Perle gestoßen.

So, hier habe ich gekürzt. Exklusiv auf meinem Blog gibt´s noch die Punkte „Zielgruppe“ und „Was lernen wir daraus?“ Es würde mich freuen, wenn ihr mal zu Besuch kommt!

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Fazit

Dieser Kriminalroman ist lustig, mysteriös und unvergesslich. Das Lesevergnügen ist schnell vorbei, weil der lockere Schreibstil mit den kleinen, aber feinen Beobachtungen des Alltags einen sehr fesselt und das Lesen unglaublich viel Spaß macht. Es ist wohl mehr was für Frauen, und es ist definitiv kein typischer Krimi. Ich kann es nur empfehlen und komme um 5 Sterne einfach nicht herum, da mir wirklich überhaupt kein Kritikpunkt einfällt.