Rezension

Guter Krimi

Die Eisheilige - Susanne Mischke

Die Eisheilige
von Susanne Mischke

Bewertet mit 3.5 Sternen

Sophie scheint eigentlich ein gutes Leben zu führen. Zwar zurückgezogen, aber ihr Mann ist Oberstudienrat und sie leben in einer guten Gegend. Doch was keiner ahnt, ihr Mann Rudolf unterdrückt sie und macht sie nieder, da sie Analphabetin ist. Da sie gerne und gut näht, wird sie von ihrer Nachbarin angesprochen und Sophie näht ihr ein Kleid. An dem Tag benimmt sich der Maler ihrer Nachbarin so furchtbar, dass Sophie ihn zum Teufel wünscht. Prompt stirbt er. Frau Weinzierl dichtet ihr daraufhin übersinnliche Fähigkeiten an. Die schüchterne Sophie freut sich insgeheim über so viel Aufmerksamkeit und schweigt dazu. Ein Fehler.

Zuerst fällt einem auf dem Cover die Jagdtrophäe auf. Die Jagd ist ein starkes Thema in dem Buch und zieht sich immer wieder durch die Geschichte. Insofern ist das Coverbild schon gut gewählt. Auch dass der Rest des Covers eher weiß gehalten ist, finde ich gut, da das mit dem Titel „Die Eisheilige“ zusammen passt. Mir gefällt auch der Schreibstil von Susanne Mischke, er ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die schnellen Wechsel zwischen den Charakteren gefallen mir auch, da sie mich zum Weiterlesen angeregt haben. Was mich allerdings etwas gestört hatte, waren die Wechsel der Sichtweisen innerhalb eines Abschnittes. Dort wurde z.B. zuerst aus Sophies Sicht erzählt und dann auf einmal aus einer der mit anwesenden Personen. Die Todeszufälle in der Nachbarschaft wirken teilweise etwas konstruiert und dadurch zuerst unglaubwürdig. Aber durch die guten Beschreibungen der Autorin kann man sich gut in Sophie hineinversetzen und versteht warum sie die Missverständnisse nicht aufklären möchte. Sie ist einsam und musste nicht nur unter ihrem Mann leiden wegen ihrer Leseschwäche. Die Geschichte startet langsam und gegen Mitte des Romans wird das Tempo angezogen. Bis fast zum Schluss bleiben die Fragen des Lesers ungeklärt. Schade finde ich nur, dass das Ende dann sehr plötzlich kommt, nachdem das Buch einen so guten und spannenden Aufbau hatte. Was mich extrem genervt hat, war der hessische Dialekt der Sekretärin in der Anwaltskanzlei. Das ist wirklich eine persönliche Sache, da ich ungerne Romane lese, die im Dialekt geschrieben sind. Aber zum Glück hielt sich Frau Konradi zurück und tauchte nicht so oft auf. Allerdings musste ich schmunzeln als ich gelesen habe, woher der junge Anwalt Axel kommt. Ich wohne auch in Hürth. J Trotzdem muss ich hier erwähnen, dass im Buch der Ortsteil Knapsack falsch geschrieben wurde. Aber das war bestimmt nur ein Druckfehler. ;)

Mein Fazit: Ein guter, spannender Krimi, mit einem leider etwas zu plötzlichen Ende.