Rezension

Anspruchsvoll, fesselnd und humorvoll

Wallace - Anselm Oelze

Wallace
von Anselm Oelze

Bewertet mit 4 Sternen

„Wallace“ ist der Debütroman des Autors Anselm Oelze.

Alfred Bromberg ist Nachtwächter in einem Naturkundemuseum und ein sehr gewissenhafter, ordnungs- und gerechtigkeitsliebender Mensch. Durch einen Zufall entdeckt er ein Foto, das Alfred Russel Wallace zeigt und worüber er mehr erfahren möchte. Schnell muss er bei seinen Nachforschungen feststellen, dass Wallace für seine Theorien nicht den Ruhm erhielt, der ihm zugestanden hätte.

In einem zweiten Erzählstrang, der 150 Jahre zuvor spielt, geht es um den Forschungsreisenden Wallace - der im Buch immer nur als „der Bärtige“ bezeichnet wird – und die Entwicklung der Evolutionstheorie, die Charles Darwin zugeschrieben wird. 

  Oelze wechselt geschickt zwischen den Perspektiven von Wallace und Bromberg und fesselt damit die Aufmerksamkeit mit den Reisen in den Regenwäldern Brasiliens und den Nachforschungen, die Bromberg in der Gegenwart anstellt, um mehr über den recht unbekannten Wallace herauszubekommen. 

Dabei bedient sich der Autor einer recht blumigen und bildhaften Sprache, die die Ereignisse ausgesprochen lebendig macht. Seine Schachtelsätze  sind ein wenig gewöhnungsbedürftig aber immer klar und verständlich.

Interessante Informationen zur Evolutionstheorie werden verständlich erläutert. Fiktion und historische Begebenheiten werden unterhaltsam und stimmig in der Handlung verarbeitet. Dabei versteht es der Autor auch, seine Leser zum Schmunzeln zu bringen.

Die Kapitel werden durch kurze prägnante Sätze eingeleitet, die neugierig auf die folgenden Seiten machen.

Die Aufmachung der Ausgabe ist hochwertig, so dass ich das Buch gerne in die Hand genommen habe. Der schillernde Käfer auf dem Cover passt perfekt zum Inhalt und die Landkarte im Inneren sowie das Lesebändchen runden das Leseerlebnis perfekt ab.

Mich hat das Buch gefesselt und mein Interesse an Alfred Russel Wallace wurde geweckt.