Antiquitäten verbinden
Bewertet mit 4 Sternen
Kristina hat keine Lust andere Menschen zu treffen, soll aber fremden Menschen etwas über Antiquitäten beibringen. Beste Voraussetzungen, damit das schief geht, würde man meinen. Aber nur weil Kristina keine Lust hat andere Menschen zu treffen, heißt das nicht, dass sie nicht eine aufgeschlossene, empathische Person ist.
Mit ihrer Art schafft es Kristina, aus einem schnöden Kurs mit einem bunt gemischten Haufen an mehr oder weniger kunstinteressierten Fremden, eine eingeschworene Truppe zu machen, die sich gegenseitig hilft und mit der Zeit immer mehr auf den wöchentlichen Termin freut. Und jeder der sechs Teilnehmer kann Hilfe auf die ein oder andere Weise gebrauchen. Manch einer nimmt an dem Kurs nur teil, um die Einsamkeit zu überwinden. Andere hingegen haben die Teilnahme gewonnen. Und andere führt der Drang nach Wissen in Kristinas Kurs.
Das Buch zeigt auf, wie wichtig eine gute Gemeinschaft, offene Kommunikation und echtes Interesse an den Problemen anderer Personen ist. Die Charaktere passten sehr gut dazu, waren sympathisch, okay, bis auf eine Person, die mich fassungslos gemacht hat. Einzig das Ende passt aus meiner Sicht nicht zur restlichen Story. Die Gemeinschaft schießt da ein bisschen übers Ziel hinaus und ich hatte das Gefühl, dass ich ein anderes Buch lesen würde. Es war ein Wohlfühlbuch und wurde zum Krimi. Das Ende hätte man meiner Meinung nach etwas „entschärfen“ oder eine andere Variante/Idee zu Papier bringen können.
Was mir auch gut gefallen hat war die Sprecherin Irina Scholz. Ich konnte ihrer angenehmen Stimme sehr gut lauschen. Sie hatte die richtige Betonung, ein gutes Sprechtempo, keine Endungen wurden verschluckt, etc.
Fazit:
Ein Wohlfühlbuch, auch gut geeignet für die dunkle Jahreszeit zusammen mit einem Tee und der besten Freundin. Und vielleicht motiviert das ja den einen oder anderen mal den schon lange angedachten, aber immer wieder verschobenen Kurs (kochen, stricken, tanzen, whatever) in Angriff zu nehmen!