Rezension

Atmosphärisch, intensiv, gefühlvoll

Der Duft der Erinnerung - Erica Bauermeister

Der Duft der Erinnerung
von Erica Bauermeister

Bewertet mit 5 Sternen

Emmeline lebt, seit sie denken kann mit ihrem Vater allein auf einem einsamen, unbewohnten Insel. Die pflanzen selbst den Nahrungsmitteln oder sammeln essbares, was in Insel gibt und ab und zu bekommen von den Meerjungfrauen was Schönes zum Anziehen oder was außergewöhnliches leckeres zumessen. Emmelines Vater lehrt sie alles über Natur aber vor allem schult er sie um ihrer empfindlicher Geruchssinn. Die Wände ihrer Hütte sind voller Schubladen mit geheimnisvollen Fläschchen, die ihr Vater mit einem Gerät herstellt. Er glaubt die Erinnerungen als Gerüche konservieren zu können. Als kleines Mädchen war sie fasziniert von dem Apparat und dem Fläschchen volle Gerüche, doch als die Düfte anzufangen nach und nach zu verschwinden, verliert ihr Vater auch den Bezug zur Realität. Und plötzlich ist Emmeline, die noch nie einer anderen Menschenseele gesehen hat, ganz auf sich allein gestellt, bis ein Fischer sie mit ans Festland mitnimmt...

Eine richtig, richtig gut gelungene Coming-of-Age-Geschichte die mich von ersten Seiten an fest in seinem Bann gezogen hat. Ein Buch über Erwachsenwerden, über Freundschaft, über Verrat, Verlust, Liebe aber ganz groß über die Welt die Düfte. Die Sprache die Autorin ist großartig und sehr bildhaft, sodass ich beim Lesen all die Ortschaften vor meine Augen sehen und die Gerüche inhalieren konnte. Eine magische, grandioses Schreibstil! Die Charaktere sind lebensnahe beschrieben, besonders Emmeline hat meinem Herz ab vom ersten Satz an erobert. Ich habe mit ihr geweint, gezweifelt, geliebt, gelebt, ein sehr starkes Mädchen. Die Autorin hat viele einzelne Thematik spannend, gefühlsvoll aber ohne Kitsch zusammengefügt und nimmt die Leser auf einem unvergessliche Abenteuer mit.

Eine sehr intensive Geschichte mit viel Gefühl und Poesie. Für mich war es absolute Lesehighlight! Eine klare Leseempfehlung von mir.