Rezension

Auch Band 2 des Geheimakte-Spin-Offs aus dem New York der späten 20er Jahre weiß zu überzeugen

Der Ruhm des Königs -

Der Ruhm des Königs
von André Milewski

Bewertet mit 5 Sternen

Mit diesem Buch legt der Autor Andre Milewski den zweiten Band seiner Spin-Off-Reihe um Professor Frederick Crichton vor, der in der "Geheimakte"-Reihe als Mentor von Max Falkenburg mitwirkt. Und obwohl das Thema Archäologie dabei durchaus eine Rolle spielt, handelt es sich hier eher um einen historischen Kriminalroman im Stil der klassischen Noir-Filme, den man auch trotz des einen oder anderen Verknüpfungspunktes völlig unabhängig von der Hauptreihe lesen kann. Zudem spielt die Geschichte im Jahr 1928 und ist somit deutlich vor den Geheimakten angesiedelt. 

Man braucht hier grundsätzlich auch keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. 

Während sich im New York des Jahres 1928 ein Gangsterkrieg abzeichnet, bei dem Arthur Rothstein, der Zar der Unterwelt, im Hintergrund die Fäden zieht, bereitet Professor Frederick Crichton im Brooklyn-Museum seine erste große Ausstellung über einige der ruhmreichsten ägyptischen Pharaonen vor. Doch dabei kommt es zu einigen Schwierigkeiten, die ihn selbst in Kontakt zu Rothstein bringen. Und so steckt der Professor schnell bis über beide Ohren in dem blutigen Konflikt.   

Neben einem lockeren, aber dennoch jederzeit packenden Schreibstil überzeugt das Buch vor allem durch seine historisch genauen Beschreibungen, die von einer sehr sorgfältigen Recherchearbeit zeugen. Dabei werden auch einige historische Figuren und Orte in die Geschichte eingebunden und sorgen so für eine überzeugende Atmosphäre, die das New York der späten 20er-Jahre wiederaufleben lässt. Zudem sind die Charaktere in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen durchgehend überzeugend und vielschichtig gezeichnet. Besonders hervorheben muss man auch die tollen Innenillustrationen des Künstlers Robert Nippoldt, die die Wirkung und Atmosphäre der gut aufgebauten Geschichte ganz wunderbar unterstützen. Abgerundet wird das Buch durch ein Personenregister und ein Nachwort, das zusätzliche Erklärungen darüber liefert, was hier Dichtung und was Wahrheit ist. 

Ein packender und atmosphärisch dichter Kriminalroman, der mich auf ganzer Linie überzeugen und bestens unterhalten konnte. Auf den nächsten spannenden Ausflug in die Vergangenheit von Professor Frederick Crichton, der am Ende des Buches bereits angekündigt wird, bin ich daher schon sehr gespannt.