Rezension

Auch der dritte Roman von Tom Melley bietet wieder eine satte Portion Mittelalter mit einer packenden und atmosphärisch dichten Geschichte

Die Klinge des Glaubens -

Die Klinge des Glaubens
von Tom Melley

Bewertet mit 5 Sternen

Mit diesem Buch legt der Autor Tom Melley seinen dritten historischen Roman vor und konnte mich dabei ein weiteres Mal auf ganzer Linie überzeugen und begeistern. Die Geschichte spielt 16 Jahre nach den Ereignissen seines ersten Buches und führt die Geschichte einiger der damaligen Protagonisten fort, bietet darüber hinaus aber auch eine ganze Reihe neuer Akteure auf.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Büchern, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der altbekannten Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Der junge Gabriel wird immer wieder auf gefährliche Missionen geschickt, um als „Klinge des Glaubens“ die Gegner des Papstes erfolgreich ihrer Strafe zuzuführen. Als er in einem Fall dann aber Gnade walten lässt, fällt er bei den Oberen der Kirche sofort in Ungnade und bekommt eine letzte Bewährungschance. Er soll einen abtrünnigen Tempelritter aufspüren, der vor Jahren untergetaucht ist. Der Beginn einer langen und beschwerlichen Reise, die Gabriel tief in seine eigene Vergangenheit zurückführt.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen erzählt der Autor eine atmosphärisch dichte Geschichte voller Spannung und Dramatik. Getragen wird das Ganze von einer Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, eine gut aufeinander abgestimmte Mischung aus historischen und fiktiven Figuren, denen es problemlos gelingt, die Geschichte mit Leben zu füllen. Die Handlung hält sich dabei eng an die tatsächlichen Ereignisse rund um das Jahr 1209, der Autor nutzt die durchaus vorhandenen Lücken aber geschickt aus, um sie mit viel Einfallsreichtum zu füllen, ohne die Ereignisse zu verfälschen. Ein Personenregister und ein Nachwort am Ende des Buches geben nicht nur Auskunft über Dichtung und Wahrheit, sondern zeugen zudem von einer intensiven Recherchearbeit des Autoren, die der Geschichte absolut zugutekommt.  

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte historische Romane mit einer satten Portion Mittelalter steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.