Rezension

Auf Umwegen zum Glück

Frau Komachi empfiehlt ein Buch -

Frau Komachi empfiehlt ein Buch
von Michiko Aoyama

Bewertet mit 4.5 Sternen

Fünf Geschichten von fünf Menschen, deren Leben eine neue Richtung gegeben wurde, durch eine Buchempfehlung von Frau Komachi. Frau Komachi ist in einer Bücherei angestellt und hilft den Besuchern nicht nur, die Bücher zu finden, die sie glauben zu suchen, sondern auch dabei, das zu finden, was sie eigentlich brauchen. Auf jedem Signaturzettel, den sie ihnen ausdruckt befindet sich ein Buch, das komplett anders ist, als die anderen. Mal ist es ein Kinderbuch, mal ein Bildband über Pflanzen. Aber jeder von ihnen verschafft den Suchenden einen neuen Blick auf ihr Leben.

 

 

Ich fand die Idee echt richtig toll. Als Bücherwurm weiß ich, wie wichtig Buchempfehlungen sind, aber ich gebe zu, ich weiß auch nicht, ob ich mir ein komplett fachfremdes Buch ausleihen würde, bloß, weil mir die Mitarbeiterin sagt, ich soll. Aber man weiß eben nie, wo sich Erkenntnisse fürs Leben verstecken.

 

Letztlich geht es in dem Buch vor allem um eins: Mut. Mut seine Probleme zu erkennen, sie in Worte zu fassen und sie einem anderen anzuvertrauen. Mut, sich ein Buch auszuleihen, dass man eigentlich gar nicht haben wollte. Mut, es zu lesen und sich dem zu öffnen, was man liest. Mut, etwas in seinem Leben zu verändern.

 

Ich selbst habe schon mehrmals in meinem Leben all meinen Mut zusammengenommen und eine Entscheidung getroffen, die einem Sprung von einer Klippe glich. Ich hatte Glück und es ging jedes Mal gut aus. Aber ich weiß, wie sich die fünf Menschen in diesem Buch gefühlt haben, wie es ist an einem Punkt angelangt zu sein, an dem man einfach nicht mehr weiterweiß, vielleicht sogar kurz vor einem Burnout steht. Man muss sich entscheiden, man muss lernen zu erkennen, was einem nicht guttut, was einem stattdessen guttun würde und wie man das erreichen kann. Manchmal fällt man hin, aber manchmal bedeutet ein solcher Sprung von einer metaphorischen Klippe, dass man lernt zu fliegen.

 

Es sind ganz unterschiedliche Menschen, die in diesem Buch nach einer Veränderung suchen, mit ganz unterschiedlichen Leben, Berufen und in ganz unterschiedlichem Alter. 

 

Mein Problem war nur, die Leute nicht zu verwechseln. Die Namen sind halt doch recht arg fremd für mich. Manchmal dachte ich, der nächste Charakter, sei jemand, den man als Nebencharakter in einer anderen Geschichte bereits kennengelernt hatte, aber dem war nicht so. Da ähnelten sich einfach die Namen zu stark. Das hat das Lesen für mich manchmal etwas anstrengend gemacht. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt. Ansonsten gefiel mir das Buch sehr gut.

 

 

Fazit: Ich kann das Buch wirklich empfehlen. Es wirkt stellenweise vielleicht ein bisschen sehr philosophisch, aber es lohnt sich dranzubleiben, denn die Message des Buches finde ich so wichtig. Nicht nur, dass jeder aus jedem Buch ein kleines bisschen für sich und sein Leben mitnehmen kann, sondern auch das Plädoyer dafür mutig zu sein, sich etwas zu trauen und seine Träume nicht immer nur auf später zu verschieben.

 

Mein einziger Kritikpunkt sind die Namen, die sich teilweise recht arg ähneln und mich immer wieder mal verwirrt haben. Aber ansonsten fand ich das Buch wirklich toll. Es ist eher ruhig, Spannung im klassischen Sinne gibt es keine, aber dafür kann man vielleicht etwas für sich und das eigene Leben mitnehmen.

 

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.