Rezension

Ein Buch zum Wegschmökern!

Frau Komachi empfiehlt ein Buch -

Frau Komachi empfiehlt ein Buch
von Michiko Aoyama

Bewertet mit 5 Sternen

Jeder, der vor Frau Komachis Schreibtisch in der Bücherei steht, bekommt von ihr die Frage gestellt: "Wonach suchen Sie?" Und jeder von ihnen ist auf seine oder ihre Weise suchend - in der Bibliothek als auch im Leben.
Da ist die junge Verkäuferin der Damenbekleidungsabteilung in einem großen Kaufhaus, die mit ihrem Job unzufrieden ist und im Gemeindezentrum eine Lehrveranstaltung besuchen will. Eine Mutter, die ihren Beruf zurückstellen musste, fühlt sich von der Gesellschaft allein gelassen dabei, Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen. Ein Pensionär findet sich in seiner veränderten Lebenssituation nicht zurecht, die Suche nach einem Hobby führt ihn in den Go-Kurs des Gemeindezentrums. Ein junger Mann, der nach seinem Studium keine Arbeit gefunden hat und nun durchs Leben driftet, findet Inspiration in einem biologischen Bildband. Bei der Suche nach passenden Büchern erhalten sie von Frau Komachi passende Vorschläge, doch jedesmal ist da diese eine Empfehlung auf der Liste, die so gar nicht ins Konzept zu passen scheint. Jeder, der sich auf Frau Komachis Empfehlung einlässt, begibt sich anschließend auf die Findung hin zu einem neuen Selbst.

"Frau Komachi empfiehlt ein Buch" lässt sich prima wegschmökern. Die einzelnen Geschichten teilen das Buch in angenehme Abschnitte. Die titelgebende Bibliothekarin ist in ihrem eigenen Buch eine Statistin, viel näher ist man den Suchenden. Jede Person in dem Buch mit ihrer individuellen Lebenssituation bietet ein gewisses Identifikationspotential. Ich hab die Lesezeit mit diesem Buch sehr genossen!