Rezension

Auf Zeitreise mit der Winzertochter Magdalena

Jahre des Aufbruchs -

Jahre des Aufbruchs
von Elisabeth Marienhagen

Bewertet mit 5 Sternen

Magdalenas Geschichte beginnt Sylvester 1913. Kein guter Tag für die 15jährige, denn sie erfährt, dass sich ihre heimliche große Liebe, der Nachbarssohn Matthias mit einem Mädchen aus der Stadt verloben wird. Doch das Leben geht weiter und die Tage sind erfüllt von viel Arbeit. 1914, der erste Weltkrieg beginnt . Die jungen Männer ziehen in den Krieg, auch Magdalenas Brüder Lorenz und Heiner. Nicht jeder kehrt gesund zurück. Auch sonst ändert sich einiges in Magdalenas Leben. Die Magd Berta, die Magdalena wie eine Schwester war, verlässt den Hof, um zu heiraten. Eine neue Magd kommt , die schöne Antonia, die allen Männern den Kopf verdreht. Und Magdalena hofft weiter, dass Matthias sich doch noch ihr zuwendet.

Ich liebe historische Romane, weil ich Geschichte unglaublich spannend finde. Dieses Buch war für mich mit das beste, was ich im Laufe des Jahres gelesen habe. Die Autorin schildert in anschaulicher Weise die historischen Lebensbedingungen Magdalenas und die Auswirkungen bedeutender geschichtlicher Ereignisse auf ihr Leben. Das fand ich schlichtweg fesselnd und faszinierend. Da finden sich Beschreibungen der hygienischen Verhältnisse wie das Toilettenhäuschen hinter dem Haus oder den Schulalltag. Vieles war neu für mich. Der Schrecken des 1. Weltkrieges zeigt sich in Feldpostbriefen . Besonderes Augenmerk legt die Autorin auf das Leid der Zurückgebliebenen, die auf die Heimkehr ihrer Lieben warten. Mit der Winzertochter hat die Autorin ein sympathisches junges Mädchen erschaffen, mit der ich mich gut identifizieren konnte. Als Gegenentwurf zu der manchmal etwas naiven Magdalena agiert die intrigante neue Magd Antonia.

Ich fand das Buch absolut lesenswert, nie langweilig und oft sehr berührend, obwohl die Autorin sehr sachlich schreibt, was mir persönlich sehr gut gefällt.