Rezension

Auftragsmord als Familiengeschäft

Happy Meat – Der Geschmack der Liebe -

Happy Meat – Der Geschmack der Liebe
von Marie Grasshoff

Bewertet mit 5 Sternen

Worum geht’s?

Cavas Familie gehört das Very Happy Meat Imperium – Premium Fleisch-Lieferservice bei Tag, Organhändlerring bei Nacht. Das Sprichwort „Blut ist dicker als Wasser“ hat jeder von ihnen bis aufs Mark verinnerlicht, weshalb Cava umso schockierter ist als sie erfährt, dass einer ihrer Brüder die Familie verraten haben soll. Kurzerhand versucht sie herauszufinden, wer oder was ihrer Familie gefährlich werden könnte – und stößt dabei auf die wohl schrecklichste Überraschung ihres Lebens.

 

Meine Meinung

Als großer Fan des Food-Universe habe ich mich schon unglaublich auf diesen Band der Reihe gefreut, da ich die Idee einer Selbstjustiz übenden Organ-Mafia bestehend aus den Erben Aphrodites super spannend fand.

Der Schreibstil hat mir – wie immer bei Marie Graßhoff – sehr gut gefallen, man kommt trotz der recht umfangreichen Handlung schnell durch die Geschichte und landet aufgrund der verhältnismäßig kurzen Kapitel unglaublich schnell in einem regelrechten Sog, der es schwierig macht, das Buch wieder aus der Hand zu legen.

Cava war eine durchaus interessante Protagonistin, die in ihrem jungen Leben schon eine ganze Menge durchmachen musste und daher sicherlich nicht einfach zu gestalten war. Trotzdem war es für mich etwas befremdlich, wie lange sie körperliche Gewalt ihr gegenüber als völlig normal hingenommen hat, vor allem da sie in Hinblick auf ihre Geschwister in diesem Punkt völlig anderer Meinung war. Ihren Zwiespalt zwischen Familienverbundenheit und Gerechtigkeitssinn fand ich dann allerdings sehr gut dargestellt, was diesen kleinen Kritikpunkt in meinen Augen wieder ausgeglichen hat.

Der Handlungsbogen war auf jeden Fall sehr temporeich, was mir grundsätzlich gefallen hat. Die Ereignisse folgen zwar Schlag auf Schlag, sodass definitiv keine Langeweile aufkommen konnte, gleichzeitig gab es aber auch immer wieder kurze Rückblenden in Cavas Kindheit, um den Handlungsbogen ein bisschen zu entzerren. Lediglich zum Ende hin hatte ich den Eindruck, dass die finale Schlacht ein wenig arg hektisch verlief, während die Ereignisse danach wieder vergleichsweise ruhig erzählt wurden. Ganz zusammengepasst hat das für mich, im Vergleich zum Rest der Geschichte war dieser Punkt für mich allerdings auch eher nebensächlich.

 

Fazit

Fans des Food-Universe bekommen in diesem Band der Reihe eine temporeiche, gleichzeitig aber auch recht brutale Geschichte mit einer interessanten Protagonistin und einer wirklich ungewöhnlichen Familie präsentiert. Sympathisch sind dabei sicherlich nicht alle Figuren, wem diese Konstellation allerdings gefällt, der kann bei einer groß angelegten Verschwörung mit rätseln und einige spannende Lesestunden mit diesem Buch verbringen.

Dafür gibt es voll fünf Bücherstapel von mir.