Rezension

Begegnung ist an sich alltäglich und hier dennoch sehr spannend

Kleine Philosophie der Begegnung -

Kleine Philosophie der Begegnung
von Charles Pépin

Bewertet mit 4 Sternen

Begegnungen mit Menschen sind für die meisten Alltag (auch während Corona, denn Begegnung funktioniert ja nicht nur face-to-face) -doch was bewirken sie? Wie entstehen sie und wie beeinflussen sie uns? Mit seiner kleinen Philosophie beleuchtet der Autor ein Thema, dass uns alle angeht.

Mich hat das Buch direkt thematisch angesprochen, denn ich finde es oft interessant, wenn man die Lupe auf „Normales“ hält, denn nicht selten wird man überrascht. So auch hier. Großartiges Vorwissen muss man meiner Meinung nach nicht mitbringen, jedoch Interesse. Ohne das Interesse ist man bei dem Buch heillos verloren. Dabei lohnt es sich, denn der Autor erklärt verständlich, facettenreich und interessant alles Mögliche zum Themenbereich „Begegnungen“. Dabei nutzt er sehr viele Beispiele aus Film, Literatur &Musik, aus seinem Leben, aber es gibt auch Bezüge zu bekannten Persönlichkeiten wie Picasso oder auch Mick Jagger, um nur mal zwei zu nennen. Und natürlich sind zahlreiche bekannten Philosophen und ihr Werk enthalten – immer mit dem Bezug zum Thema Begegnungen und das Wichtigste: in einem wirklich sehr gut verständlichen Deutsch ohne zig Schachtelsätze und/oder überflüssigen Fachtermini. Nicht immer hat mich der Autor voll und ganz überzeugt, manchmal habe ich mich beim Querlesen erwischt. In diesem Fall könnte ich eben nur eine begrenzte Seitenanzahl mit der richtigen Aufmerksamkeit lesen. Hatte ich die nötige Ruhe und Muße, dann habe ich mich häufig beim Nachdenken oder auch beim Nicken erwischt. Es gab auch das eine oder andere Aha-Erlebnis und insgesamt bin ich einfach sehr zufrieden und ich werde sicher öfter noch an das Buch denken. Haben sich meine Wege mit einem anderen gekreuzt oder sind wir uns wahrhaftig begegnet? Wem werde ich vielleicht noch begegnen und welche „Folgen“ kann das haben? Was lösen wir in uns aus?
Das Buch ist in drei Teile und viele einzelne – meist recht kurze – Kapitel unterteilt. Liest man immer nur ein, zwei Kapitel, dann kann das Gelesene nachwirken, so zumindest meine Erfahrung.

Mir war der Autor bisher unbekannt, aber ich werde gerne wieder etwas von ihm lesen, denn sein Stil ist angenehm und ich empfehle daher sehr gerne dieses Buch allen weiter, die etwas mehr über diese (alltäglichen) Begegnungen nachdenken möchte und ein tieferen Verständnis wünscht.