Rezension

Berührender und bewegender Schicksalsroman

Das Kind von Gleis 1 -

Das Kind von Gleis 1
von Gill Thompson

Bewertet mit 5 Sternen

DAS KIND VON GLEIS 1 von der Autorin
Gill Thompson

1939: Die jüdische Pianistin Eva sucht in Prag verzweifelt nach einem Weg, ihre Tochter Miriam vor den heranrückenden Deutschen in Sicherheit zu bringen. Als letzter Ausweg bleibt ihr, sie mit einem Kindertransport nach London zu schicken. Doch wie wird ihr Kind die Reise ins Ungewisse überstehen? In England bemüht sich die Britin Pamela, der kleinen Miriam ein Zuhause zu geben, muss aber gleichzeitig um ihre eigene Familie fürchten. Während beide Mütter erst glauben, das zu verlieren, was ihnen das Liebste ist, finden sie inmitten der Kriegswirren die Hoffnung auf Glück.

Durch das sehr schöne Cover, das perfekt mit dem wartenden Kind auf dem Umschlag, bin ich auf die Geschichte aufmerksam geworden. Die Autorin Gill Thompson schreibt eine warmherzige Geschichte über Liebe, Verlust und die Kraft der Menschlichkeit. Ihr Schreibstil ist flüssig bewegend und trifft jede Mutter mitten ins Mark. Die Hauptprotagonistin Eva riskiert alles, was man von keiner Frau verlangen kann, um ihre Tochter zu schützen und zu retten. Eine berührende historische Geschichte in der Nazizeit über das Schicksal der Juden und zwei unterschiedlichen Familien, die in ihrer Bestimmung miteinander verbunden sind. Der Leser befindet sich durch die bildhafte Erzählung mitten im Geschehen und leidet mit. Der Roman wird aus zwei Perspektiven geschrieben, in dem es zwischen den Kapiteln die Handlungsorte Prag und London wechselt. Ich war beim Lesen mitten drin im Geschehen und konnte das Buch, das emotional auf Tatsachen beruhend, nur ungern beiseite legen.