„Beruhigungsmittel, ein zerbrochener Spiegel und eine abgedunkelte Wohnung.“
Bewertet mit 4 Sternen
In Stuttgart wird die brutal zugerichtete Leiche einer jungen Frau in ihrer Wohnung gefunden. Kriminalhauptkommissar Martin Keller und seine neue Kollegin Julia Beck übernehmen den Fall. Zum Ermittlungsteam gehört auch der Kollege Li Cheung Kwok-Wing. Es gibt keine Spur vom Täter. Was ist hier passiert und warum wurde das Opfer so grausam zugerichtet? Die Nachforschungen ergeben, dass das Opfer auf einem Dating-Portal unterwegs war. Als dann klar wird, dass die Tote von einem Stalker verfolgt wurde, kommt der Verdacht auf, dass das die entscheidende Spur sein könnte?
Kann das Team den Täter schnappen, bevor noch eine andere Frau ins Visier des Stalkers gerät?
Fazit: Der Autor Stefan Zeh nimmt uns in seinem Thriller „Fataler Wahn“ mit nach Stuttgart und in die Psyche eines brutalen Stalkers. Mit seinem schnörkellosen und ruhigen Schreibstil nimmt er mich mit in die Geschehnisse. Mir ist die Beschreibung der Taten manches Mal ein wenig zu brutal, das bräuchte es gar nicht, denn ich habe auch so gleich Bilder vor meinen Augen.
Die Figuren gefallen mir nicht richtig. Hier hätte man nicht so viel schlechtes Karma versprühen sollen. So ist der Chef, Martin Keller in meinen Augen ein Ekelpaket und hat eine Art an sich, die schon gefühllos rüber kommt. Nur minimalistisch zeigt er auch eine andere Seite von sich. Sein Verhalten gegenüber den Kollegen ist einfach indiskutabel. Auch Li und Julia sind noch nicht ganz ausgereift. Ich hoffe, wenn es denn Folgebänder geben wird, dass sich das Bild der Charaktere dann verbessert.
Die Spannung ist für einen Thriller nicht durchgehend gleich hoch, das liegt sicher daran, dass hier jeder Ermittler sein eigenes Süppchen zu kochen scheint. Stefan Zeh schreibt dann ein Ende, das dramatischer nicht hätte sein können, mir gefällt es. Es bleiben keine Fragen unbeantwortet und es fallen alle losen Puzzleteile an die richtige Stelle.
Von mir kommt hier eine Leseempfehlung und ich vergebe 4 Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.