Between My Worlds
Ich hatte mich eigentlich auf eine wunderschöne Liebesgeschichte mit einem isländischen Setting gefreut. Leider habe ich dies nicht wirklich bekommen.
Der Anfang begann vielversprechend und spannend. Eine junge Fotografin, die vor den negativen Erfahrungen einer Ausstellung in ein fernes aber fantastisches Land flüchtet um sich dort eine Weile vor dem Leben zu verstecken. Sie will ebenfalls wie eine einheimische Fotografin die Schönheit Islands einfangen, wie in dem Bildband aus Ihrer Kindheit.
Die beiden Hauptfiguren Kalima und Nói treffen in einem kleinen isländischen Dorf aufeinander, beide mit Problemen behaftet. Dabei treffen zwei sehr unterschiedliche Kulturen aufeinander, die wirklich Spannung und große Gefühle versprechen. Beide sehr ruhige Persönlichkeiten, die sich ergänzen und weiterbringen könnten.
Doch die Selbstzweifel von Kalima und ihre ständige die Angst machten das Buch zeitweise eher schwer zu ertragen. Statt nach vorn zu schauen und positives aus der Zeit der Selbstfindung mitzunehmen, bleibt sie auf der Stelle stehen und verharrt in der Vergangenheit. Ich hätte mir gewünscht, dass sie an der Erfahrung wächst und stärker wird.
Auch Nói hat es nicht leicht. Er versucht es allen recht zu machen und bleibt dabei meist auf der Strecke. Kalima gegenüber besitzt er eine ausdauernde Geduld und das zeichnet ihn sehr aus. Er respektiert ihre Grenzen und Kultur. Ich mochte ihn von Anfang an.
Der Schluss allerdings hat mich sehr bewegt. Die Angst und Panik war greifbar und ich konnte die Reaktion von Kalima nachvollziehen.
Der Schreibstil der Autorin war angenehm und hat mir gefallen. Ich hatte das Buch als Hörbuch und es wurde sehr lebendig von den Sprechern Leonie Landa und Louis Friedemann Thiele vorgetragen. Dafür bekommen beide einen Stern.
Das Cover ist auch sehr schön gestaltet und strahlt eine angenehme Ruhe aus. Dies hat auch meine Aufmerksamkeit auf das Buch gelenkt.
Doch leider hat mich das Buch nicht erreicht, daher kommt der 2. Band für mich auch nicht infrage.