Bewegende Geschichte mit authentischen Charakteren und viel Tiefgang
Bewertet mit 5 Sternen
Veilchensturm ist der fünfte Band der how-to-be-happy-Reihe und er hat mich sehr bewegt.
Es geht um den Stargeiger Maddox Madness, der spontan ein Musik-Sommercamp für Kinder gekauft hat, welches er mit Hilfe seiner Freunde leitet, statt an seinem Album weiterzuarbeiten. Unterstützung bekommt er auch Violet, die er vor ein paar Wochen zuvor durch Violets Schwester kennengelernt hat. Ohne zu wissen, wem das Camp gehört, bewirbt sich Violet auf die Stelle. Doch sie ahnt nicht, dass nicht ihre beschönigte Bewerbung ihr diese Stelle verschafft hat, sondern ausgerechnet ein Deal zwischen ihrer Schwester und Maddox. Maddox versucht derweil seine Vergangenheit und seine Probleme zu verstecken, aber die Geheimnisse liegen schwer auf den beiden und die Tatsache, dass Maddox eigentlich für ein neues Album arbeiten soll, setzen ihn unter Druck. Dennoch kommen sich Violet und Maddox näher...
Man hat Maddox schon in dritten Teil "Vergissmeinnicht" kurz kennengelernt. Er war mir nicht sehr positiv in Erinnerung geblieben, umso neugieriger war ich deshalb mehr über ihn zu erfahren. Wie bei jedem anderen Charakter, der von Kim Leopold erschaffen wurde, bin ich auch dieses Mal überrascht worden. Hinter der perfekten Fassade des Superstars Maddox Madness, steckt nicht nur ein Mann mit viel Geld und riesigem Ego, sondern ein Mensch mit starken Problemen, der versucht, gegen diese anzukämpfen, um sein Glück zu finden. Schon allein deshalb ergänzen sich Violet und er hervorragend, da auch sie noch nicht ihren Platz in der Welt gefunden hat. Ein Leben, in das immer wieder Steine gelegt werden und trotzdem gibt man nicht auf. Sie sind beide trotz schwacher Momente starke Persönlichkeiten. Die Gefühle der beiden waren greifbar, schmerzhaft und wunderschön zugleich und man wurde beim Lesen immer tiefer in ihren Bann gezogen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Maddox und von Violet dargestellt. Man lernt sie dadurch wirklich gut kennen. Das hat es mir leichter gemacht, ihr Handeln besser zu verstehen.
Kim Leopold hat in diesem Roman wieder wichtige Themen angesprochen, allen voran Alkoholmissbrauch, Depressionen, Burnout und Suizidgefahr. Dinge, mit denen viele zu kämpfen haben und sie wurden in ihrer Geschichte nicht verharmlost dargestellt. Da das Buch an manchen Stellen wirklich sehr emotional wird, verweise ich hier auf die Triggerwarnungen der Autorin.
"Veilchensturm" ist ein wunderschönes Buch mit vielen witzigen und prickelnden, aber auch traurigen Momenten, von denen man beim Lesen eine Gänsehaut bekommt. Die Charaktere sind authentisch und frech und man bekommt einfach nicht genug von ihnen. Es gab zwischendurch immer mal wieder freche Kommentare und prickelnde Szenen, die die Geschichte an den richtigen Stellen aufgelockert haben, womit der Humor in dem Buch auf keinen Fall zu kurz kommt. Mit einem emotionalen und bildhaften Schreibstil wirkt die Geschichte real und spürbar. Ich werde es mit Sicherheit nicht zum letzten Mal gelesen haben. Mich hat "Veilchensturm" bezaubert und ich empfehle es daher von ganzem Herzen weiter!