Rezension

Biografie mal anders

Leckerbissen
von Lucy Knisley

Nichts prägt einen Menschen mehr als das Elternhaus. Wenn die Eltern gern kochen und essen, bleibt die Wirkung auf das Kind nicht aus.

Lucy ist das Kind zweier Feinschmecker der Küche. Schon als kleines Kind saß sie mit in der Küche, ob zu Hause bei ihren Eltern oder bei der Mutter auf Arbeit, die in einem Restaurant Blumengestecke arrangierte.

Sie nahm von klein an die Gerüche und die Geschäftigkeit in einer Küche auf, sie wuchs damit auf. Später half sie ihren Eltern oder wirkte bereits selbständig in der Küche.

Lucy Knisley erzählt in ihrem gezeichneten Food-Memoir Geschichten aus ihrem Leben und das in bebilderter Form ala Comic. 

Eine völlig andere Art der Darstellung von Erzählungen. Nicht nur für Leute, die Comics mögen.

Lucy erzählt, wie sie gemeinsam mit ihren Eltern in der Küche war und vieles in sich aufnahm, was diese ihr boten.

Neben ihren kulinarischen Erlebnissen und Genüssen erfährt der Leser aber auch einiges aus dem Leben von Lucy und ihrem Verhältnis zu ihren Eltern, die sich später scheiden ließen.

Lucy, die später mit ihrer Mutter zusammen aufs Land zog, erlebte mit, wie ihre Mutter den vorhandenen Garten urbar machte und alles in der Küche verwertete, was dieser hergab. Sie arbeiteten auf Märkten und verkauften dort für Farmen oder andere Anbieter. Ihre Mutter betrieb auch Catering, bei dem sie ebenfalls mithalf, sowohl bei der Vorbereitung wie auch beim Servieren.

Lächelnd habe ich Lucy auf ihrem Trip durch Europa begleitet. Schmunzeln musste ich bei ihrem Erlebnis mit dem perfekten Croissant in Venedig, das sie später versuchte mit endlosen Versuchen, nachzubacken.

Auch ihre Liebe zu Fastfood kann man nachvollziehen, wer hat denn nicht mal Appetit auf etwas völlig ungesundes und einem dann völlig egal ist, wie fett oder salzig das dann ist. Ihre Eltern konnten das nicht nachvollziehen, auch das verstehe ich.

Das Buch beinhaltet auch einige wenige Rezepte, diese sind natürlich ebenfalls als Comic dargestellt. So findet man dort unter anderem eine Carbonara, das Pesto ihrer Mutter und einen Shepards Pie. Diese Sachen werde ich auf alle Fälle einmal versuchen nachzuarbeiten. Die Anleitungen sind fantastisch dargestellt  und mit Sicherheit super nachzuarbeiten.

Dem Buch wurde auch ein Rezeptposter beigelegt mit der Carbonara, Mamas Pesto und den besten Schokoladen Keksen. Schon bei den Bildern zu den Rezepten bekommt man Lust, diese nachzuarbeiten.

Dieses Buch ist nicht nur informativ in Bezug auf Rezepte, es ist humorvoll geschrieben und gezeichnet und verrät viel aus dem Leben der Autorin.

Ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle.