Rezension

Brisanter Polit-Thriller um eine Verschwörung gegen die Beweise für die größten Verbrechen der Menschheit

Die Wahrheit - Sam Bourne

Die Wahrheit
von Sam Bourne

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit diesem brisanten Polit-Thriller legt der Autor Sam Bourne (das Pseudonym des britischen Journalisten Jonathan Freedland) den bereits vierten Band rund um Maggie Costello vor. Um das Buch lesen und nachvollziehen zu können, braucht man allerdings kein Vorwissen aus den ersten drei Bänden. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Nach den dramatischen Vorkommnissen rund um den aktuellen Präsidenten hat sich Maggie Costello, die nunmehr Ex-Mitarbeiterin im Weißen Haus, eigentlich vorgenommen, eine Auszeit einzulegen. Doch als die Gouveneurin von Virginia sie um Hilfe bittet, stürzt sie sich doch wieder mitten ins Getümmel. Die Ermordung eines Historikers, der sie auf den Grund gehen soll, ist aber nur der Auftakt einiger besorgniserregender Anschläge auf Bibliotheken, Zeitzeugen und weitere Histotriker. Versucht hier jemand, alle Beweise für die größten Verbrechen der Menschheit zu vernichten und damit die Wahrheit auszulöschen ?  

Sam Bourne packt hier wiederum ein heißen Eisen an und strickt daraus einen packenden Thriller mit ordentlich Tiefgang. Dazu reichert er seine gut aufgebaute Geschichte mit zahlreichen Zusatzinformationen an, so das man schon sehr aufmerksam lesen muss, um in der lange Zeit ziemlich unübersichtlichen Gemengelage nicht den Überblick zu verlieren. Am Ende fügt sich dann aber alles auf überzeugende Art und Weise zusammen und es bleiben keine wesentlichen Fragen offen. Getragen wird die Geschichte von gut gezeichneten und vielschichtig angelegeten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Die Bezeichnung Thriller verdient sich dieses Buch aber erst im letzten Drittel, wenn Tempo und Spannung noch einmal deutlich anziehen. Interessant und lesenswert ist das Buch allerdings von der ersten Seite an. 

Das eigentlich genial gestaltete Cover weist dann aber doch einen kleinen Makel auf, wenn hier auf den Präsidenten aus dem direkten Vorgänger verwiesen wird, obwohl dieser in dem Buch keine tragende Rolle einnimmt, sondern nur kurz am Rand erwähnt wird. Ein reines Marketinginstrument, das sich als Bumerang erweisen könnte, weil es unter Umständen eine falsche Erwartungshaltung wecken könnte. An der Qualität des Buches ändert dies aber nichts.