Rezension

Buch mit Nachwirkung

Nebelkinder - Stefanie Gregg

Nebelkinder
von Stefanie Gregg

Bewertet mit 5 Sternen

Die Nebel der Vergangenheit

Inhalt übernommen:

München, 1945. Zusammen mit ihrer Mutter Käthe ist Ana aus Breslau geflohen. Käthe leidet unter den Traumata des Krieges, und so muss Ana die Verantwortung für die Familie übernehmen: aufbauen, arbeiten und Sicherheiten schaffen.
Als Ana sich verlobt und ihr lang ersehntes Kind erwartet, scheint sie es endgültig geschafft zu haben, die Wunden des Krieges hinter sich zu lassen. Doch kurz vor ihrer Hochzeit mit Jochen, trifft sie ihre Jugendliebe Franz wieder. Die Nacht mit ihm ist nicht das einzige Geheimnis,das Ana in den folgenden Jahrzehnten vor ihrer Tochter Lilith verbirgt. Erst als Lilith vor einer großen Entscheidung steht und den Sohn ihrer besten Freundin bei sich aufnehmen soll, erfährt sie auf einer gemeinsamen Reise mit Ana nach Breslau, was damals wirklich geschehen ist....

Meine Meinung:

Die Autorin hat sich, inspiriert durch ihre eigene Familiengeschichte des Themas „Nebelkinder“angenommen. Mir war dieser Begriff bis dahin völlig fremd.
Die im Mittelpunkt stehenden Frauen, aus drei Generationen, sind jede auf ihre Art, durch die Vergangenheit geprägt.
Während es bei Lilith hauptsächlich um das distanzierte und an Lieblosigkeit grenzende Verhältnis zu ihrer Mutter geht,sind es bei Ana und deren Mutter Käthe die Schatten des Krieges, welche tiefe Narben hinterlassen haben.
Die Geschichte wird wechselnd auf verschiedenen Zeitebenen erzählt,was ihren besonderen Reiz ausmacht.
Man wird beim Lesen nicht geschont, ich hatte manchmal einen dicken Kloß im Hals und musste das Buch öfter für kurze Zeit zur Seite legen.
Jedoch ist es der Autorin gelungen, zwischen all den schrecklichen Erlebnissen kleine Lichtblicke zu streuen, wie zum Beispiel die Geschichte von der kleinen Hummel Malena.
Neben den drei Protagonistinnen spielten auch noch ein paar andere Personen eine mehr oder weniger wichtige Rolle. Da ist zum einen Käthes Mann Ludwig,( der als Richter tätig war und sich durch das Naziregime nicht verbiegen ließ)was mir großen Respekt abnötigte.
Außerdem Agnes, die für Käthe eine wahre Freundin war,obwohl sie selbst kein leichtes Schicksal hatte.
Und zu guterletzt Franz, der eine wichtige Rolle im Leben von Ana spielte.

Fazit:

Eine sehr bewegende Geschichte, die mich des Öfteren an meine emotionalen Grenzen brachte. Ich spreche eine Leseempfehlung aus.