Rezension

Cäsar, der Fußballstar

Wie Hitler das Skateboard erfand - Danny Kringiel

Wie Hitler das Skateboard erfand
von Danny Kringiel

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Wussten Sie, dass wir Abraham Lincoln den Weihnachtsmann verdanken? Gottlieb Daimler das iPhone erfand? Und eine fliegende Kuh Viagra salonfähig machte?

Klingt verblüffend, ist aber wahr. Dieses Buch zeigt, wie jedes historische Ereignis in nur sieben Schritten zu einem beliebigen anderen führt. Eine ungewöhnliche und unterhaltsame Reise durch die Weltgeschichte – mit Zusammenhängen, die man nie wieder vergisst.

 

Rezension:

Hitler hat das Skateboard erfunden. Aber erst, nachdem Cäsar den FC Bayern München gegründet hat. Zwischendurch hat Gottlieb Daimler aber noch das iPhone erfunden. Wie – das wusstet ihr alles nicht? Ich sagʼs doch: Die Geschichtslehrer lassen die wirklich wichtigen Fakten aus.

Dass Danny Kringiel seinen Geschichtsunterricht in Buchform nicht ganz ernst nimmt, ist hier wohl schon klar. Er gibt sogar zu, dass es teilweise ganz schön kompliziert ist, derartige Kausalketten zu konstruieren. Er behauptet aber auch, dass man in nur 7 Schritten (fast) jedes Ereignis von (fast) jedem zuvor passierten ableiten kann. Um das Prinzip zu beschreiben, ist es wohl nötig, einen Fall in Kurzform zu erklären. Also:

1. Adolf Hitler kommt an die Macht.

2. Das führt zum 2. Weltkrieg.

3. Durch diesen erweist sich das Verwaltungsgebäude der US-Streitkräfte als zu klein und das Pentagon wird gebaut.

4. 1970 wird ein amerikanischer Pilot ans Pentagon – das es ohne Hitler also nicht geben würde – versetzt und zieht deshalb samt Familie an die Ostküste.

5. Sein Sohn freundet sich mit einem Jungen an, dessen Vater in einer Kunststofffabrik arbeitet. Dort wurden Kunststoffrollen entwickelt, die für ihren geplanten Zweck aber nicht brauchbar waren. Der Sohn des Piloten bekommt diese unbrauchbaren Rollen geschenkt.

6. Versuche ein Brett auf Stahlrollen zu stellen, hatten sich als Sackgasse erwiesen, da diese Boards praktisch nicht brauchbar waren. Der Sohn kommt auf die Idee, diese Stahlrollen versuchsweise gegen die geschenkten aus Kunststoff auszutauschen.

7. Ein brauchbares Skateboard entsteht, dass es ohne Hitler demzufolge nie gegeben hätte.

Wie man sieht, sind diese Kausalketten schon recht weit hergeholt. Aber gerade darin liegt beim Lesen der Spaß. Bei manchen Einzelfakten erscheint die Glaubwürdigkeit der Quellen zwar etwas wage, aber was sollʼs? Das Buch ist schließlich nicht als ernsthafte Geschichtslektion zu verstehen. Als Gedankenexperiment funktioniert es jedenfalls prima.

 

Fazit:

Ein Geschichtsunterricht der besonderen Art. Zumindest sammelt man massenweise unnützes Wissen fürs nächste TV-Quiz.

 

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Kommentare

Emswashed kommentierte am 26. Juni 2020 um 07:47

Der Titel erinnert zwar ein wenig an "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" und heiße ich nicht unbedingt gut, aber die Idee hinter dem Buch hört sich interessant an.

wandagreen kommentierte am 26. Juni 2020 um 10:41

Zweiter Weltkrieg. (Man schreibt das aus im Deutschen!). Weil es ein Eigenname ist. (Wanda mit einer Mission).

Emswashed kommentierte am 27. Juni 2020 um 10:57

Ach Wanda, meine liebste Missionarin! ;-))