Celebrity-Geplänkel

Frisch hapeziert
von Hape Kerkeling

Bewertet mit 2.5 Sternen

Hape Kerkeling ist vieles: Komiker, Moderator, Schauspieler, Sänger, Schriftsteller. Und jetzt auch Kolumnist. Etwa ein Jahr lang verfasste er Kolumnen für die Publikumszeitschrift Gala, ein buntes Blättchen, deren wesentlicher Inhalt Klatsch und Tratsch aus der Welt der Stars, Sternchen und Royals ist. Und so hätte mir eigentlich von vorneherein klar sein müssen, dass "Frisch hapeziert" nicht mein Buch ist. Denn darin sind all diese Texte versammelt. Und - nun ja - es geht darin um Stars, Sternchen und die Royals. So gar nicht mein Ding.

Es hätte trotzdem amüsant werden können. Nur wollte man offenbar weder Promis noch Gala-Leser vergrätzen. Daher schreibt Hape mit angezogener Handbremse. Ein bisschen stichelnd, ein bisschen spöttelnd, aber im Grunde nett und handzahm. Oder anders: Langweilig. Erschreckend spaßfrei hangelt er sich vom ESC, zu Beatrix, zu Merkel, zum Dschungelcamp und Promireisen ins Weltall. Fluffig formuliert, aber größtenteils belanglos. Hängenbleiben will nichts so recht.

Als Running Gag schlägt er jeweils am Ende der zwei- bis dreiseitigen Beiträge den Bogen zu seiner  zweitbesten Freundin Gudrun, die zu jedem Thema etwas "Schlaues" zu sagen hat und mir mit der Zeit gehörig auf den Zeiger ging. "Meine zweitbeste und telegene Freundin Gudrun wurde voriges Jahr auch zu einer Art Werbe-Ikone, wie sie mir jetzt bei einem Glas Küstennebel mit Creme-Fraiche-Haube vorprahlte." "Meine zweitbeste Freundin Gudrun ist überzeugte Botoxerin und eine Hyaluronerin vor dem Herrn." "Meine zweitbeste Freundin Gudrun ist dagegen immer noch begeisterte Facebookerin". Bezeichnend, dass Gudrun ausgerechnet in dem Text, der mir am besten gefallen hat, keine Erwähnung findet: Nämlich im letzten, in dem endlich wieder Hapes herzerfrischend-frecher Humor aufblitzt, der aber vermutlich nie in der Gala erschienen ist, sondern vielmehr ein kleiner literarischer Bonus ist und den ich (im Gegensatz zum Buch) gerne mit 4-5 Sternen bewerte.

Fazit: Ach Hape, da lese ich lieber nochmal "Ich bin dann mal weg".