Rezension

Chaos im schwedischen Hinterland

Ein besoffener Bär im Bergwerkswald - Petteri Nuottimäki

Ein besoffener Bär im Bergwerkswald
von Petteri Nuottimäki

Bewertet mit 5 Sternen

Chaos im schwedischen Hinterland

Ist es ein besoffener Bär, ein Elefantenjunges, ein mysteriöses Alien oder etwas ganz anderes? Als Bürgermeister Per mit seiner Familie Pilze sammeln geht und etwas fauchend und torkelnd auf ihn zu kommt, bekommt er einen Riesenschreck und will tun, was seine Generation so tut - weglaufen. Sein Sohn Emil tut, was dessen Generation so tut, er dreht einen Handy Film und lädt das undeutliche, dunkle Gewackel auf Youtube hoch. Und damit beginnt der Aufschwung der kleinen, vom Niedergang bedrohten Dörfchens und die Theorien und Spekulationen schießen ins Kraut und der Touristenboom ist auch im hintersten Schweden angelangt. Per ist völlig überrollt und verwirrt und versucht dann, irgendwie das Beste draus zu machen. Nur, da jeder was anderes will, geht das irgendwie schief und irgendwie auch wieder nicht.

Die Schreibweise, meist als Gedankengänge und Erlebnisse von Per geschildert, mit herrlich trockenem Humor und einer erstaunlichen Gelassenheit, vorallem gegenüber seiner aufsässigen Pubertistin, und einer irgendwie liebevollen Verwirrtheit gegenüber den sich überschlagenden Ereignissen ist so lustig und angenehm zu lesen, dass das Ende mich doch schon ein wenig verblüfft zurückgelassen hat.
Alles in alles eine klare Empfehlung von mir und ich hoffe, dass es nie ein armes schwedisches Dorf so hart trifft, und selbst Politiker haben das nicht so verdient.