Rezension

Charlottes Weg

Die hinreißende Lady Charlotte - Carolyn Miller

Die hinreißende Lady Charlotte
von Carolyn Miller

Folgen wir Carolyn  Miller  ins 17.Jahrhundert. Die Handlung beginnt im Jahr 1814. Wir lernen die junge Lady Charlotte kennen. Sie wird, wie es damals üblich war, mit einem Ball in die Gesellschaft eingeführt. Wir lernen Teile der Familie kennen. Charlotte ist jung, unerfahren und vom Fest ganz berauscht. Die Mutter führt ein strenges Regiment. Schnell ist klar, dass sie Ausschau nach einem geeigneten Heiratskandidaten hält. Schnell verliebt sie sich in den jungen Mann der ihr Avancen macht. Langsam lernt sie, dass Schönheit alleine nicht reicht. Ihre Mitgift ist für einige Bewerber sehr lukrativ. Die Eltern, besonders die Mutter, suggeriert ihr, dass Liebe bei der Partnersuche keine Bedeutung hat. Ein Titel und ein Erbe wären da schon wichtiger.

Charlotte schwankt zwischen ihren Wünschen und dem was von außen an sie herangetragen wird. Da hält der Herzog von Hartington um ihre Hand an. Seine erste Frau kam unter unglücklichen Umständen zu Tode. Das schürte die Gerüchteküche der High Society. Sicher ist er nicht der erträumte Märchenprinz! Dank der Unterstützung ihrer Cousine Lavinia, mit der sie eine innige Freundschaft verbindet, schafft es Charlotte aus wechselnden Perspektiven auf ihre Erfahrungen mit dem Herzog von Hartington zu schauen. Der hat zur Zeit einen harten Weg zu gehen. Charlotte entdeckt, dass tiefer Glaube Kraft in dunkler Zeit geben kann.

Ein wesentlicher Teil des Romans befasst sich mit dem Thema Liebe in viele Facetten. Auf der Rückseite heißt es: "Liebe ist so anders!"Genau das erfährt Charlotte jetzt an der Seite des Herzogs. Der Weg des Paares wird noch von der Vergangenheit des Herzogs tangiert, was ihn nicht leichter macht.

Die Autorin hat die Gepflogenheiten der damaligen Zeit sehr gut recherchiert. Damals hatte eine junge Frau wenig Entscheidungsfreiheit. Den Eltern war es wichtig sie gut zu verheiraten. Dabei war Liebe eher unwichtig. Allein Wirtschaftlichkeit und der Rang hatten Bedeutung.

Die Rolle des Glaubens und der Kirche hatte hohes Ansehen. Sie spiegelte sich im Alltag wieder. In der Geschichte spielt Glaube und Vertrauen eine wichtige Rolle. Der Glaube ist ein Quelle der Hilfe in der Not. 

Der Aufbau der Handlung ist, von einigen Ereignissen abgesehen, sehr vorausschaubar. Die unterschiedlichen Charaktere sind sehr gut entwickelt. Selbst Randfiguren fällt plötzlich ein entscheidende Rolle zu. Die unterschiedlichen Handlungsorte sind plastisch beschrieben und gut vorstellbar.

Es ist ein schönes Buch, für alle, die gerne etwas über das Leben in einer anderen Zeit mit anderen Werten erfahren möchten.