Rezension

Claras Weg

Die Köchin von Castamar - Fernando J. Múñez

Die Köchin von Castamar
von Fernando J. Múñez

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

„Spanien im 18. Jahrhundert: Clara, frisch angestellt als Hilfsköchin am Hof von Castamar, weckt durch ihre raffinierten Köstlichkeiten schon bald das Interesse des verwitweten Herzogs. Da es für beide nicht möglich ist, miteinander in Kontakt zu treten, entwickeln sie anhand von in Kochbüchern versteckten Notizen und außergewöhnlichen Gerichten eine ›Geheimsprache‹. Doch schon bald kursieren am Hof erste Gerüchte. Und mit den Gerüchten wächst auch die Zahl der Widersacher, welche die ganz und gar nicht standesgemäße Annäherung zwischen dem Herzog und seiner Köching argwöhnisch beobachten ...“

 

Historische spanische Geschichte in deutsch übersetzt, geschrieben von einem spanischen Autor? Ich war soooo gespannt! Autor Fernando J. Múñez hat im Vorfeld viel versprochen von seinem Castamar-Projekt und er hat es alles gehalten!

Im ersten Teil dürfen für Clara kennenlernen und mit ihr gemeinsam den Weg an den Hof von Castamar wagen. Es ranken sich viele Geschichten um diesen Ort und man ist neugierig was alles stimmen wird und was eintreten wird. Clara hat das Kochen zu ihrer Leidenschaft gemacht und das merkt man bei den liebevollen, detaillierten Beschreibungen der Speisen für den Herzog und Co.. Múñez geht so herrlich verliebt ins Detail, das man richtig Hunger beim lesen bekommt. Clara und der Herzog finden bald „ihre“ ganz persönliche Art der Kommunikation und man merkt schnell auf welchem heißen Stein sich diese Art bewegt. Ich war hier immer wieder aufs Neue gespannt, was er ihr antwortet und umgedreht. Als dann ihr kleines Geheimnis nicht mehr so geheim bleibt, wird es brenzlich für Clara... hier kommt die Spannung mit ins Spiel. Es ist einen andere, als die Geschichte mit den heimlichen Nachrichten. Dieser Unterschied ist Múñez perfekt gelungen. Ebenso ein Highlight, was mir sehr gut gefallen hat, war die emotionale Darstellung der Figuren. Sie wirken recht steif und verkrampft aber die Zeit damals war nunmal so und wer könnte spanische Geschichte besser aufschreiben als ein Spanier selbst?! Múñez wird genau wissen warum er diesen Stil gewählt und ich muss wirklich sagen, es hebt sich ab von anderen Romanen dieser Art. Endlich mal etwas anderes! Ein weiteres Highlight waren die bildhaften Beschreibungen der Landschaft, des Lebens, der Menschen....Es mutet ein wenig wie eine Zeitreise an, in die man sich begibt, sobald man das Buch aufschlägt und zu lesen beginnt. Múñez hat auch ein Händchen dafür verschiedene Arten der Literatur gekonnt zu mixen! Wir erleben hier Drama, Krimi und Liebe zugleich und das so herrlich dezent platziert, das man zum Schluss auf die Fortsetzung so dermaßen gespannt ist, wie auf die Geschenke an Weihnachten! 

Ein großartiger spanischer Auftakt, mit ganz viel Temperament und Gefühl! Das war einfach nur Wow und verdient 5 von 5 Sterne!