Rezension

Consuelo, eine Frau die nie aufgab an die große Liebe zu glauben

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels -

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
von Sophie Villard

Bewertet mit 5 Sternen

Nach ihrem erfolgreichen Roman Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück hat Sophie Villard nun ihr neustes Werk Madame Exupery und die Sterne des Himmels vorgelegt, der im September 2021 im Penguin Verlag erschienen ist. Leider muss ich gestehen, dass ich weder von der Autorin gehört, noch etwas von ihr gelesen habe. Meine Neugierde wurde schon beim Lesen des Buchtitels geweckt, denn der Name „Exupery“ sagte mir was. Antoine Saint – Exupery ist doch der Autor von dem erfolgreichsten Buch weltweit: Der kleine Prinz! Wer kennt diesen kleinen Kerl und seine Geschichte nicht? Dank des Klapptextes wurde nicht nur der Zusammenhang mit Antoine Saint – Exupery bestätigt, sondern auch meine Neugierde geweckt. Jetzt wollte ich alles über dieses Leben der Saint – Exuperys erfahren und lesen.

Nach dem Tod ihres ersten Mannes lernt die mittelamerikanische Malerin Consuelo, den adligen Piloten Antoine Saint – Exupery kennen und beide verlieben sich unsterblich ineinander. Seine gefühlvollen Liebesbriefe unterstreichen diese Liebe. Antoine war nicht immer so liebevoll und dennoch heiraten sie. Was danach für Consuelo folgt, war wahrlich kein Himmel voller Geigen. Eher das Gegenteil war der Fall. Antoine, der als Pilot arbeitete, wollte schreiben und vor allen Dingen leben. Sein rastloser und sprunghafter Charakter, seine Großzügigkeit sein Leben zu genießen, brachte Consuelo und Tonio ein ums andere Mal in finanzielle Schwierigkeiten. Auch seine egoistische Seite lebte er immer wieder aus und das führte dazu, dass er über den Kopf seiner Frau Entscheidungen traf, mit denen sie absolut nicht einverstanden war. Trotz all dieser unschönen Eigenschaften ihres Tonios kämpft sie um die Liebe ihres Lebens. Letztendlich wird der Kampf mit dem Buch Der kleine Prinz belohnt.

Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin ließ mich sofort in die Geschichte um Consuelo ein- und abtauchen. Während des Lesens merkte ich, wie mich das Leben der Saint – Exupery mehr und mehr in seinen Bann zog. Ich konnte bzw. wollte dieses Buch kaum mehr aus der Hand legen. So nahm ich Anteil an einer sehr großen innigen und zugleich chaotischen Liebe, die mich hier und da den Kopf schütteln ließ, aber auch beeindruckend konnte. Was für ein starker Charakter Consuelo war? Trotz all der Eskapaden und der verletzenden Taten bzw. Worte hielt sie an dieser Liebe fest. Aber nicht nur die Liebe war chaotischer Natur, auch das Leben an der Seite eines Antoine Saint – Exupery war mehr als aufregend. An verschiedenen Orten suchte Tonio seine berufliche bzw. private Inspiration und so durfte ich ganz nebenbei eine kleine Weltreise miterleben. Keine Angst, denn als Leser mag Antoines Ratslosigkeit nervenaufreibend sein, aber dank der genauen Ortsangabe verliert man nie den Überblick in welchem Land man sich gerade befindet. Dank der authentischen und facettenreichen Charaktere konnte ich voll und ganz auf die emotionale Zeitreise einlassen, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Zudem hat es Sophie Villard mit ihrem einfühlsamen Erzählstil geschafft, mir einen intensiven Einblick in ein ungewöhnliches Leben, mit all seinen Höhen und Tiefen, der Saint - Exupery zu gewähren. Hautnah konnte ich Consuelos Enttäuschung, Freude, Trauer, Wut, aber auch die Angst, als ihr geliebter Tonio als Aufklärungspilot in den Krieg zog, spüren. Ihre Hoffnung, dass ihr Mann noch lebend zurückgekehrt, ließ sie niemals los.

Was für ein bewegender und emotionaler Roman, der mich nicht nur in das schicksalhafte Leben der Consuelo Exupery entführte, sondern auch in die Entstehungsgeschichte des Kleinen Prinzen eintauchen ließ. Ich kann, nein ich MUSS diesen Roman einfach nur weiterempfehlen.

5 von 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung und die gilt nicht nur für Leser, die historische Romane bevorzugen.