Rezension

Cosy Crime nach meinem Geschmack

Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch -

Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch
von Tiffany Crockham

Bewertet mit 5 Sternen

Tiffany Crockhams Roman wartet mit einer sympathischen weiblichen Hauptfigur, humorigen Nebenfiguren und einer mondänen Kulisse (Ägypten in viktorianischer Zeit) auf. Da gerät der eigentliche Kriminalfall - der Tod des vermögenden englischen Lebemanns und Abenteurers Lord Reginald Peacock - schon mal in den Hintergrund. Seine Tochter Patricia Peacock reist extra nach Kairo, um das Erbe ihres Vaters anzutreten. Dabei stellt sich allerdings heraus, dass sie zuvor noch einige Auflagen, wie z. B. die Pflege der deutschen Dogge Sir Tiny oder das Aufspüren eines geheimnisvollen Papyrus', erfüllen muss. Um aber ihrem ungeliebten Angestelltenverhältnis in London zu entfliehen, stellt sich die Mittdreißigerin wagemutig allen Herausforderungen. Dabei schließt sie die Hausangestellten ihres verstorbenen Vaters schnell in ihr Herz und freundet sich sogar mit dessen tapsiger Dogge an. Nur der amerikanische Schürzenjäger und Privatdetektiv John Maddock stört ihre Idylle. Sein Hang für Zweideutigkeiten und Alkohol treibt sie ein ums andere Mal auf die Palme und führte im Verlauf der Handlung zu ausnehmend spaßigen Wortwechseln zwischen beiden. Mit seiner Hilfe versucht Patricia den besagten Papyrus des Priesters Ra-Hotep zu finden und die Todesumstände ihres aufzuklären. Was dann folgt, ist eine wirklich unterhaltsame Reise durch das Pharaonenland in den 1920ern.

Crockham hat mit ihrem Gespür für Situationskomik und skurrile Typen genau meinen Humor sowie Lesegeschmack getroffen. Lachflashs waren keine Seltenheit. Neben der brillanten Hauptprotagonistin mochte ich vor allem die resolute Köchin Fatima, den treudoofen Sir Henry und natürlich den passionierten Fettnäpfchentreter John. Der leichtfüßige Sprachstil und der abwechslungsreiche Plot beflügelten die Lektüre. Langeweile kam niemals auf. Mir gefiel zudem, wie Crockham die Ägyptomanie nach der Entdeckung des Grabes von Tutanchamun und die Eigenheiten des viktorianischen Zeitalters in ihre Handlung einfließen ließ. So gab es für den Leser neben einer Menge Unterhaltung auch etwas Geschichtswissen.

Das atmosphärisch ansprechende, weil Fernweh erzeugende Cover hat mich auf den ersten Blick in seinen Bann gezogen. Über die Umrisse der Dogge musste ich, gerade nach der Lektüre, enorm schmunzeln.

FAZIT

Alles an diesem Buch fand ich stimmig und einfach nur zum Schreien komisch, so dass ich mir unbedingt eine Fortsetzung wünsche. Ägyptenfans und Liebhaber von Cosy-Crime-Stoffen kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten.