Rezension

Da bekommt man Lust aufs Stricken

Ben Fletchers total geniale Maschen - T. S. Easton

Ben Fletchers total geniale Maschen
von T. S. Easton

Inhalt:
Ben Fletcher bewegt sich eher auf der vorsichtigen Seite des Lebens, wären da nicht seine Freunde, die ihn immer wieder in Schwierigkeiten bringen. Als er beim Klauen von Alkohol erwischt und zu einer Bewährungsstrafe verdonnert wird, muss er einen mehrwöchigen Abendkurs am Community College belegen - und landet aufgrund eines Missverständnisses im Strickkurs! Wider Erwarten findet er Gefallen daran und entpuppt sich als wahres Naturtalent. Allerdings hat er nun alle Hände voll zu tun, sein neues Hobby vor seinem machohaften Vater und seinen coolen Freunden geheim zu halten ...

Meine Meinung:
Ich durfte das Buch aufgrund einer Leserunde lesen und bedanke mich dafür.

Das Buch hat mich, sobald ich angefangen habe zu lesen, sofort gefesselt. Das liegt insbesondere am Schreibstil, den ich wirklich witzig, authentisch und gelungen finde. Ich musste echt oft schmunzeln und fand die Witze nicht zu dick aufgetragen oder aber irgendwie albern, sondern es hat mich einfach amüsiert.

Dazu kommt die Tagebuchform. Das mag ich an Büchern meist eh besonders gerne und es ist auch einfach ganz spannend, weil man so wirklich alle Gedanken und Gefühle der Person erfährt.

Ben an sich hat natürlich einige Probleme, die im Laufe des Buches geschildert werden - Seine Bewährungsstrafe, das heimliche Stricken, schwierige Eltern und schwierige Freunde und vieles mehr...

Ich finde übrigens, dass die Sache mit dem Stricken zwar oft thematisiert wird, aber das wirklich Spaß macht zu lesen. Man bekommt dabei einfach selbst Lust zu stricken, auch wenn man selbst total der Anfänger ist. Ich glaube sogar es wäre ganz cool gewesen, wenn im Buch eine kleine Strickanleitung für Anfänger dabei wäre :D

Ich muss allerdings meinen Mitlesern zustimmen, dass diese ganzen Probleme und Inhalte, die immer mal wieder im Buch aufgegriffen werden, zwar interessant sind, aber halt viel zu schnell und viel zu tiefgründig abgewickelt werden. Dadurch dass auch immer wieder von einem Thema zum nächsten gesprungen wird, wirkt das Buch halt manchmal sehr chaotisch und zusammengewürfelt. Man könnte natürlich argumentieren, dass das ja auch dem Leben von Ben entspricht und vielleicht auch generell das Leben von Teenagern widerspiegelt - aber mich hat es teilweise wirklich eher genervt. Dazu kommt halt, dass gefühlvolle Situationen gar nicht mehr gefühlvoll rüberkommen, sondern eher emotionslos abgehandelt werden.

Insgesamt bin ich mir nicht sicher, ob Jungen der Zielgruppe 12-15 dieses Buch wirklich lesen würden. Ich selbst bin 25 und hätte das Buch wahrscheinlich auch in meinen Teenagerzeiten gelesen und gut gefunden. Aber ich kenne keine Teenager "der heutigen Zeit" und mich würde wirklich interessieren, ob das Buch hauptsächlich von älteren Leuten oder doch von der Zielgruppe gelesen wird.

Fazit: Trotz kleiner Schwächen, aufgrund derer ich einen Stern abziehen muss, hat mich das Buch und insbesondere der Protagonist sehr gefesselt und zwischendurch zum Schmunzeln gebracht. Die Geschichte ist einfach amüsant und dabei leicht zu lesen. 4 Sterne!