Rezension

da geht noch mehr...

Mind Games - Leona Deakin

Mind Games
von Leona Deakin

Bewertet mit 3.5 Sternen

London: Vier Menschen erhalten anonym eine Geburtstagskarte mit der Nachricht: »Dein Geschenk ist das Spiel – traust du dich zu spielen?« Danach verschwinden sie spurlos. Da die Polizei die Sache nicht ernst nimmt, engagiert die Tochter einer der Verschwundenen die Psychologin und Privatdetektivin Dr. Augusta Bloom. Als Bloom die Lebensläufe der Vermissten analysiert, entdeckt sie eine Gemeinsamkeit: Alle vier hatten eine dunkle Seite, die sie vor der Welt geheim hielten – und die sie höchst gefährlich macht. Offensichtlich nutzt der Täter das Gewaltpotential seiner Opfer. Und versucht, auch Augusta Bloom in sein tödliches Spiel hineinzuziehen …

Die Autorin Leona Deakin ist Psychologin und hat als Profilerin für die West Yorkshire Police gearbeitet, bevor sie sich als Psychotherapeutin selbstständig gemacht hat. Die Grundidee des Buchs ist faszinierend und spannend, ob glaubwürdig, sei dahingestellt.

Die Kapitel sind unterschiedlich lang und oft wechselt mit Beginn eines neuen Kapitels der Schauplatz bzw. die handelnde Person, dadurch erhöht sich die Dynamik.
Eingestreute Kapitel aus Sicht einiger der „Verschwundenen“ steigern die Spannung und enthüllen häppchenweise die Spielregeln des „Spiels“.
Der Schreibstil ist verständlich, flüssig und rhythmisch angenehm zu lesen, kurze und längere Sätze wechseln sich ab.

Das Buch hat mich gut unterhalten und ich habe interessante Einblicke in psychopathisches Denken und Verhalten gewonnen. Das Buch beschreibt derart veranlagte Menschen aus einem für mich neuen und unerwarteten Blickwinkel. Darüber hinaus warnt es deutlich und eindrucksvoll davor, in social media Persönliches preis zu geben.

Die Charakterisierung der Hauptprotagonisten Dr. Bloom und Marcus Jameson ist ausbaufähig. Besonders Jameson bleibt vage und distanziert. Hier würde ich mir vom Folgeband mehr Tiefe wünschen. Dr. Bloom arbeitet analytisch und professionell und vor allem dadurch kommen die Ermittlungen voran.

Erst durch einen unerwarteten Twist erfährt der Leser etwas persönliches über Dr. Bloom und hat ein aha-Erlebnis.
Trotz dieses Twists bleibt die Auflösung vorhersagbar, aber der Weg dahin ist durch die psychologischen (Er)Kenntnisse der Autorin lesenswert.

Das Cover ist farblich und optisch gut gemacht, ebenso wie die beiden Klappeninnenseiten. Unverständlich ist mir der Text auf dem hinteren Cover, der verrät zu viel!