Rezension

Da geht noch was

Dunkellicht - Martin Ulmer

Dunkellicht
von Martin Ulmer

Bewertet mit 3 Sternen

Mit Dunkellicht hat der Autor ein spannendes Debüt vorgelegt. Es handelt sich um einen Mysterythriller, der in Dortmund spielt, also gar nicht so weit weg. (Für mich vielleicht schon, haha, aber im Vergleich...) 
Besonders erwähnsenswert ist bei diesem Buch das außergewöhnliche Cover! Der Verlag hat sich da große Mühe gegeben und mit speziellen Effekten, die ganz zum Inhalt und Titel passen, ausgestattet. Das Taschenbuch leuchtet im Dunkeln!! Einfach genial.  

Der Einstieg ist sehr rasant und macht Lust auf mehr. Ich war sehr beeindruckt vom Anfang der Geschichte, denn sowas habe ich gar nicht erwartet und wurde positiv überrascht! Der Spannungsaufbau von der ersten Seite weg ist hervorragend und ich habe selten ein Buch gelesen, welches das auch wirklich geschafft hat. Durch den Schreibstil wirkte die Spannung überhaupt nicht aufgesetzt oder gewollt, sie kommt einfach und setzt sich zwischen den Seiten fest. Man wird richtig reingeworfen in die Geschichte und sofort mit brutalen, blutigen Einzelheiten, auf die der Autor sehr steht, konfrontiert. Das ganze Buch ist ein ziemliches Gemetzel und andauernd sterben Menschen ziemlich sinnlos. Für mich war es dann mit der Zeit aber ein bisschen zu viel des Guten und zu wenig Handlung, um dem Töten wirklich etwas abzugewinnen. Inhaltlich passiert streckenweise einfach viel zu wenig.
Mich konnte das ganze Töten, die oft sinnlose Gewalt und das Hinhalten durch die Flucht von einem Ort zum anderen oft nicht mehr bei Laune halten und ich musste mich ein bisschen überwinden, weiter zu lesen.

Es gibt viele Figuren, mit denen man sich anfreunden sollte. Es gibt mindestens fünf Charaktere zwischen deren Sicht innerhalb der Geschichte gewechselt wurde. Das war mir eindeutig zu viel. Einen richtigen Hauptcharakter gab es so gesehen deswegen auch nicht, weil allen ziemlich viel Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Man lernt dadurch zwar die Beweggründe von allen kennen, aber ich konnte mich damit irgendwie nicht so richtig anfreunden. Es gab natürlich Personen, deren Kapitel ich lieber gelesen habe, als andere, aber die Figuren an sich waren allgemein alle sehr interessant beschrieben und auch die zwischenmenschlichen Entwicklungen konnte man gut beobachten.

Das ganze Buch über kommen dem Leser viele Frage auf, die nur spärlich beantwortet wurden und man immer lange hingehalten wurde. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, welchen Sinn das alles jetzt hatte und warum das passierte. Ohne die Rätsel wäre es schnell langweilig geworden.
Aufgefallen ist mir noch stark die Werbung für bestimmte Automarken. Wenn ich hundertmal vom supertollen Audi lesen muss, hat das bei mir eher eine entgegengesetzte Wirkung.
Und leider, und normalerweise stört mich das nicht so sehr, aber hier war es für mich sehr nervig, sind mir etliche Rechtschreibfehler aufgefallen. Also eher fehlende Wörter (kleine zwar, dass mal ein Wort wie ein "er" oder "diese" gefehlt hat) oder dass bei der Satzstellung einfach zwei Wörter den Platz getauscht haben und das Ganze dann natürliche keinen Sinn mehr machte. Das mindert das Lesevergnügen um einiges.

Nichtsdestotrotz, konnte mich die Geschichte soweit überzeugen, dass ich den nächsten Band lesen möchte, da noch einiges an Potenzial da ist und man am Ende noch schnell geködert wurde, damit man unbedingt wissen will, wie es weiter geht! ;)

 

Fazit

Ein Buch, das für mich einige Schwächen aufweist, aber doch noch einiges an Potenzial für die nächsten Bände da ist und es nur besser werden kann. Ein sehr blutiges Buch, das mit der Spannung des Lesers spielt, aber leider auch ein wenig dessen Geduld auf die Probe stellt.