Rezension

Da hat man gleich Lust shoppen zu gehen...

Die Schnäppchenjägerin - Sophie Kinsella

Die Schnäppchenjägerin
von Sophie Kinsella

Inhalt:
Rebecca Bloomwood ist Journalistin. Ihren Lebensunterhalt verdient sie damit, anderen Leuten gute Tipps in Geldfragen zu geben. Ihre Freizeit verbringt sie mit Einkaufen. Kein Wunder, dass sie sich ständig gezwungen sieht, sich durch ausgiebiges Shoppen zu entspannen - ein Teufelskreis. Sie versucht es mit Sparen. Sie versucht es mit Nebenjobs. Allein: vergebens. Rebecca droht schließlich in ihrem selbst geschaffenen Choas unterzugehen, da sie sich gleichzeitig die Bank vom Leib halten, den attraktiven Luke Brandon beeindrucken und ihrer täglichen Arbeit nachgehen soll. Da gibt es nur eins: sich mit einem kleinen Schnäppchen trösten...

Meine Meinung:
Ich muss erstmal sagen, dass ich schon viel über diese Reihe gehört habe, aber mich erst nicht wirklich dafür interessiert habe. Erst als ich erfahren habe, dass die Autorin selbst kaufsüchtig ist und in ihren Büchern ihre Erlebnisse verarbeitet, wurde ich aufmerksam.
Ich selber habe durch die Arbeit etwas mit der Forschung von Kaufsüchtigen zu tun und fand das Thema deshalb sehr interessant.

Erstmal muss man sagen, dass Kinsella natürlich wirklich gut schreibt. Sie ist witzig, locker flockig und es macht einfach Spaß dieses Buch zu lesen. Ich lese hier in den Rezensionen oft, dass Rebecca total naiv durchs Leben läuft. Das kann auf jeden Fall so wirken. Aber ich denke man muss sich da ins Gedächtnis rufen, dass das ganze gar nicht mal so weit hergeholt ist. Weil die meisten Kaufsüchtigen handeln wirklich so. Ihnen geht es besser, wenn sie einkaufen. Sie bekommen regelrecht einen Adrenalinschub, wenn sie einen Laden betreten und es geht ihnen gleich besser. Zuhause folgt dann die Reue und das emotionale Tief, welches nur zu bewältigen ist, indem man wieder shoppen geht. Die Rechnungen sammeln sich an. Man antwortet mit Verdrängung , denkt sich Ausreden aus und schmeißt die Rechnungen weg. Trost? Natürlich: Shoppen. Also ein wahrer Teufelskreis.
Ich denke, dass Kinsella hier wahre Kernpunkte anspricht. Natürlich wirkt das alles sehr naiv, gutgläubig und weit hergeholt, aber ich kann mir vorstellen, dass es einigen Leuten wirklich so geht.

Das Buch hat natürlich auch einige Schwächen. Teilweise dümpelt es dahin und so richtig bewusst ist Rebecca ihren Problemen auch nie. Ich denke aber auch das liegt daran, dass Frau Kinsella selber ihre Probleme noch nicht im Griff hat und diese dann auch nicht skeptisch oder kritisch betrachtet werden ;) Außerdem soll das Buch natürlich sehr witzig sein, da würde dann ein Rat gegen Kaufsucht den Witz nehmen.
Gut finde ich die eingestreuten Rechungen. Da wird einem erst deutlich was sich Rebecca alles einfallen lässt, um keine Rechnungen bezahlen zu müssen.
Ich werde die nächsten Teile jetzt sammeln und freue mich drauf. Das Buch erhält 4 Sterne von mir :)