Rezension

Das Affenhaus

Das Affenhaus - Sara Gruen

Das Affenhaus
von Sara Gruen

Bewertet mit 5 Sternen

Eine der bisher unbekannteren Affenarten ist die Menschenaffenart Bonobo, die aufgrund ihrer großen Ähnlichkeit mit den Schimpansen zunächst als eine Unterart dieser klassifiziert und bezeichnet wurden, als Zwergschimpansen. Irgendwann erkannte die Wissenschaft jedoch, dass es sich bei den Bonobos um eine eigene Rasse handelt. Bewundernswert ist, dass se mit dem Menschen genetisch zu 98,7% übereinstimmen.

Genau aus diesem Grund finde ich die Idee mit dem Sprachlabor und den Bonobos, die in diesem Roman aufgegriffen wird, einfach nur irre interessant, besonders, da ich mir auch sehr gut vorstellen kann, dass diese Affenart es schaffen kann, eine menschliche Zeichensprache zu erlernen. Dieser Vorgang und der ganze Umgang der Bonobos mit den unterschiedlichen Kommunikationsmöglichkeiten waren auch einfach nur klasse dargestellt, so dass man sich das ganze geradezu bildlich vorstellen konnte.

Spannend wurde es dann spätestens ab dem Angriff auf das Sprachlabor, auch wenn mich das Buch schon vorher gefangen genommen hat. Nach diesem Angriff konnte man einfach extrem gut nachvollziehen, welche Gedanken und Sorgen sich Isabel wegen der Affen machte, da schon vorher klar wurde, wie sehr sie sich mit ihnen verbunden fühlt und das, obwohl sie auch selbst extreme Verletzungen erlitten hat. Besonders gestiegen ist die Spannung, da man selbst einfach auch als Leser vollkommen im Unklaren gelassen wurde, was mit den Affen geschehen ist, wodurch für mich das Buch auf jeden Fall noch ein Stück besser geworden ist.

In dem nachfolgenden Teil, in dem man weiß, was den Affen wiederfahren ist, wird dann gekonnt dem menschlichen Fehlverhalten ein Spiegel vorgehalten und man erkennt nur zu gut, wie verdorben die Menschheit in vielen Bereichen ist und wie grausam sie sein können. Denn in meinen Augen ist das was mit den Affen geschieht und vor allen Dingen aus welchen Beweggründen, einfach extrem unschön und vor allem unmenschlich, auch wenn es sich um Tiere handelt, da einfach alle Handlungen sich auf der Basis Profit aufbauen. Es geht einfach nur noch darum, womit am meisten Geld gescheffelt werden kann und nicht mehr darum, wie man das Leben dieser Wesen sinnvoll und gut gestalten kann. In genau diesem Punkt war das Buch für mich einfach extrem gelungen, da die Menschen es einfach nicht verstehen wollen, dass die Welt so geworden ist und immer schlimmer wird in diesen Punkten und das Buch trifft diesen Punkt einfach genau.

Es ist schwer wirklich näher auf das Buch und seine Wirkung einzugehen, ohne viel zu viel über den Roman zu verraten, was ehrlich schade wäre, denn es ist auf jeden Fall ein verdammt gutes Buch, aus dem man noch so einiges lernen kann und das beim Lesen Spaß macht, auch wenn man erkennen muss, dass die Menschheit schon echt verdorben sein kann, denn viel anders, als in dem Roman verhalten wir uns eindeutig nicht. Ich kann daher aber besten Gewissens raten das Buch einfach zu lesen, da mal etwas vollkommen anderes ist, aber einen zum Nachdenken anregt, über einige Dinge, die der Mensch macht und wie der Mensch sich verhält.