Rezension

Das Buch lädt zum Träumen ein

Das Echo der Gezeiten -

Das Echo der Gezeiten
von Rebekka Frank

Bewertet mit 5 Sternen

Im September 1960 steht Tilla Puls am Wasser. Sie trägt eine Taucherbrille und gleich will sie hinab in die Tiefen des Meeres. Sie möchte ein Schiff finden, von dem die Großmutter ihr so viel erzählte. Zudem gibt es auch eine geheimnisvolle Glocke, die Thema einer Legende ist.

 

Auf einer Insel in der Nordsee im Jahr 1633 stranden Nes und ihre Mutter. Sie suchen Unterschlupf bei den hier lebenden Beginen. Leider haben die Bewohner der Insel Vorurteile und kämpfen bald gegen die Frauen.

 

Es dauerte eine Weile, bis ich mich auf das Buch einlassen konnte. Der Einstieg war schwer. Dass ich trotzdem weiter las, habe ich nicht bereut. So spannend und abwechslungsreich wurde es geschrieben.

 

Die beiden Erzählstränge wechseln sich in dem Roman „Das Echo der Gezeiten“ ab. Die unterhaltsame Erzählung führt uns in die Welt der Taucher und des Tauchens. Gleichzeitig lernt der Leser die Arbeit der Meeresarchäologen kennen. Welchen Kampf junge Frauen damals bestehen mussten ist heute unfassbar. Sie durften keineswegs das lernen, was sie sich vorstellten. Oft wurden sie belächelt oder gar verspottet. All das musste Tilla erleben, als sie den Wunsch äußerte, Meeresarchäologie zu studieren.

 

Die junge Nes hatte ganz andere Sorgen als Tilla. Sie kämpfte gegen die Feindschaft der Insulaner und das karge Leben mit den Ordensfrauen. Dass sich das Schicksal beider Frauen doch in gewisser Weise ähnelt, beschreibt die Autorin in einer angenehmen Sprache. Sie weist am Schluss des Buches darauf hin, welche Ereignisse auf Fakten beruhen und was ihrer literarischer Freiheit geschuldet ist. Ein schöner Roman für Freunde des Meeres.