Rezension

Das Debüt eines neuen Ermittlerteams

Hinter der Dunkelheit -

Hinter der Dunkelheit
von Anna Johannsen

Bewertet mit 5 Sternen

Die bekannte Autorin Anna Johannsen schickt nun neben ihren beiden beliebten Reihen ein neues Ermittlerteam ins Rennen.

Es geht gleich in medias Res und wir befinden uns inmitten einer Geiselnahme. Der Kriminalpsychologe Jan de Bruyn soll mit den Geiselnehmern verhandeln und trifft dabei zum ersten Mal auf die Hauptkommissarin Hanna Will. Ohne zu viel zu verraten: der Fall geht glimpflich aus und die Vorgesetzten der Beiden kommen auf die Idee eine kleine mobile Taskforce zu gründen. Zwei hochkarätige Kriminalisten, die auf Experten im Hintergrund zurückgreifen können. Der Psychologe lässt sich, zumindest erstmal befristet auf ein halbes Jahr auf das Arrangement ein und schon bald werden die beiden zur Verstärkung einer SoKo angefordert.

Es geht um vier Vergewaltigungen in einem überschaubaren Radius, wobei es beim letzten zu einem Tötungsdelikt gekommen ist. Schon auf der Fahrt zum Einsatzgebiet entwirft de Bruyn ein Täterprofil.

Im weiteren Verlauf gerät ein Mann ins Visier der Ermittler und Hanna Will geht sehr eigenwillige Wege, um die Untersuchungen voranzutreiben. Sie ist mit Leib und Seele bei der Sache und auch wenn sie als Mensch vielleicht sehr eigen sein mag, sie brennt ganz für die Sache.

Die beiden wachsen immer mehr zu einem handlungsfähigen Team heran und hin und wieder erfährt man auch etwas über das Privatleben der Einzelnen. Aber nicht in dem Maße, dass es die Story unterbrechen und die Waagschale zu sehr in das Leben schwenken lässt. Es schafft Konturen und lässt die beiden Ermittler zu Menschen aus Fleisch und Blut erscheinen.

Der Fall an sich entwickelt sich schlussendlich zu einem grandiosen Finale und damit könnte sich eine große Zukunft für das kleine Team ergeben. Ich bin mir sicher, dass noch sehr viel Potential in den Figuren steckt und wir weiter von diesen Ermittlern lesen werden.

Für mich ein gelungenes Debüt, um zwei Menschen mit Ecken und Kanten, aber immer den Fall vor Augen und das große Ganze im Blick. Sie harmonieren sehr gut zusammen, wenn es auch hin und wieder etwas ruckelt, aber das macht den Charme des Ganzen aus.