Rezension

Das dunkle Loch des Lebens lauert überall

Das Leben, Zimmer 18 und du - Nancy Salchow

Das Leben, Zimmer 18 und du
von Nancy Salchow

Es ist das einzige Buch, in dem ich mich wirklich SO dermaßen gut verstanden und so nah einer Autorin gefühlt habe. Das wollte ich erst einmal voranstellen, bevor ich richtig auf das Geschriebene eingehe.

Wenn man jetzt das Thema verallgemeinern soll, dann geht es um: Depression. Nur bin ich ein Mensch, der selbst vieles in diesem unglaublich unbeschreiblichen Thema mitgemacht hat. Es geht um viel mehr als das.

Nancy Salchow schreibt in dem Buch “Das Leben, Zimmer 18 und du” darüber, dass sie sich mit dem Schreiben ablenken will und damit an etwas anderes denkt als an die traurigen Dinge in ihrem Leben. Es geht darum, dass sie sich irgendwie aus dem Loch der Depression herausgewunden hat und dabei eine ganz neue Entdeckung gemacht hat. Sie lernte jemanden kennen, mit dem sie gar nicht gerechnet hat. Ich mein, wer denkt schon daran, dass man während seiner wohl schlimmsten und am Anfang aussichtslosen Situation, die Liebe seines Lebens findet? Auch hat sie sich solche Gedanken gemacht und verarbeitet diese wundervoll in ihrem Buch.

Ich persönlich verstehe ihre Gedanken unglaublich gut und kann so nah nachempfinden wie sie gefühlt hat, sodass ich manchmal in der Bahn beim Lesen echt schlucken musste. Es rührte mich andauernd zu Tränen und es war für mich so als ob ich ihre Hand halte beziehungsweise sie meine und sie mich noch einmal durch das Geschehen von damals hindurchzieht. Ich kann es sehr gut nachvollziehen, wie man einfach nur noch daliegen kann und alles drumherum zusammenfällt wie ein Kartenhaus, nur aus Stahl. Diese Zeit der Depression und die Zeit, die man brauch um wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen, dauert für einen selbst dramatisch lang.

Vor allem hat mich das Buch in das Jahr 2013 auch katapultiert, in dem ich auch nur Scheiße erlebt habe und es kamen auch die Gedanken daran, warum ich nicht für Nancy da gewesen bin. Ich weiß nicht wieso, aber es ist für mich schrecklich zu sehen, wie es Menschen so schlecht gehen kann und ich ihnen nicht geholfen habe. Ich habe oftmals gar nicht gemerkt, dass es keine ausgedachte Geschichte war, sondern echt! Sogar meine Mutter hat ihr Buch schon nach zwei Tagen ausgelesen, sodass sie schon den Teil danach angefangen hat, nämlich “Eins plus eins macht Leben“.

Das Fazit, was ich aus dem Lesen des Buches ziehe, ist dass ich froh bin es gelesen zu haben. Ich möchte mich wirklich bei der Autorin bedanken und vor allem möchte ich ihr von Mensch zu Mensch danken. Ich möchte mich bei ihr bedanken, weil es nicht einfach ist sich in einem Buch so schwach zu zeigen. Menschen wollen stark sein und nicht “komisch” rüberkommen, aber sie geht als ein Vorbild voran. Ein Vorbild, das darüber spricht, zu welcher Zeit es ihr am schlechtesten ging. Irgendwie ein Tabuthema, mit dem sich heutzutage so viele Menschen herumplagen und vor allem auch Angst haben mit anderen darüber zu reden. Nancy Salchow ist was dieses Buch angeht und die ganze Aufmachung von “Das Leben, Zimmer 18 und du” eine wahre Heldin.