Rezension

Das Ende einer Familiengeschichte

Der große Aufbruch -

Der große Aufbruch
von Ellin Carsta

Bewertet mit 4 Sternen

 

 

Luise hat ihr Ziel erreicht und ist sicher in Kamerun eingetroffen.

Sie hofft hier Ruhe zu finden, aber diese Ruhe ist ihr nicht wirklich vergönnt. Das Leben auf der Plantage erweist sich als schwieriger wie gedacht und dann erreichen sie beunruhigende Nachrichten aus Hamburg. Ihre Scheidung verläuft nicht so, wie sie und ihre Familie sich das vorgestellt haben. Hans, ihr Ehemann, hat seine ganz eigenen Pläne. Luise muss wählen zwischen der Freiheit Kameruns und dem Wohl der Familie, wie wird sie sich entscheiden und die wohl noch wichtigere Frage, wie wird ihr Leben weiter verlaufen?

 

Dies ist nun der 8. Band von „Die Hansen-Saga“ und damit auch der letzte Teil. Ich war gespannt, wie das Leben von Luise weiter verlaufen würde, nachdem sie einige Schicksalsschläge zu verkraften hatte. Ellin Carsta hat es durchaus verstanden, davon zu erzählen, wie die Geschichte weitergeht. Das Leben der Hansens wird auch in diesem Teil nicht langweilig. Einige lose Fäden aus den Vorgängern werden nun beendet, einiges erklärt sich aber nicht alles wird bis ins letzte Detail erzählt. Die Familie ist groß und wächst weiter, sie wird auch in Zukunft ihr Leben in die Hand nehmen müssen. Ellin Carsta hat nicht alles, was das Leben dieser Familie betrifft, bis zum Ende erzählt, so bleibt noch ein wenig für die Fantasie der Leserschaft übrig, was mir gut gefallen hat. Die wichtigsten Details werden aber schon zu Ende gebracht.

 

Wobei ich durchaus gestehen muss, dass das Ende nicht ganz mein Fall war. Ich meine damit nicht, dass es vielleicht vorhersehbar war, sondern eher wie es eben geendet hat, für meinen Geschmack war es zu sehr romantisch und auch nicht wirklich zu Ende.

 

Der Erzählstil von Ellin Carsta ist auch hier locker und leicht zu lesen. Die Autorin bleibt sich in diesem Punkt treu, die Seiten blättern sich quasi von allein. Der historische Hintergrund ist nach wie vor glaubhaft und erzählt aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Hier wird auch deutlich, dass das Leben nicht für alle gleich war. Gerade Hamza in Kamerun hat so einige Schwierigkeiten zu bewältigen. Aber überwiegend wird davon geschildert, wie das Leben für Frauen sich in dieser Zeit gestaltet hat. Im Fokus steht aber immer das Leben von Luise und ihrer Familie.

 

Fazit:

 

Das Ende dieser Saga führt das fort, was die Autorin die gesamte Reihe über geschildert hat. Das Leben einer Frau, die weiß, was sie will und lernt, sich durchzusetzen. Zudem hat sie es verstanden, die losen Fäden der Vorgänger mit einzubinden und einiges zu klären, dabei hat sie die Weichen dafür gestellt, dass die Familie weiterleben kann und ihre eigenen Abenteuer zu bestehen hat. Das Ende war mir zwar zu seltsam, aber irgendwie musste es eben enden. Ich habe diese Saga gern gelesen und mich dabei gut Unterhalten gefühlt.