Das Leben des Billy Allman: Poesie, Drama und christliche Mystik
Bewertet mit 4.5 Sternen
Der Ich-Erzähler Billy Allman betreibt einen eigenen Radiosender im Haus. Nach dem Interview mit einer Journalistin erinnert sich der 44-Jährige sich an sein bisheriges Leben, das durchdrungen von Familiendramatik und Musik ist.
Ein zweiter Ich-Erzähler, der Schutzengel Malachi erzählt ebenfalls aus seiner Sicht. Während Billys Leben diesem und seinen Mitmenschen unbedeutend und klein erscheint, erklärt sein Schutzengel die größeren, mystischen Zusammenhänge, wodurch dieses einfache Leben einen höheren Sinn in Gottes Plan erhält.
Diese beiden Erzählebenen finde ich sehr gelungen. Als Leser bekommt man so die menschliche Sicht Billys, die aus Freude, Unsicherheit, Zweifeln und oftmals auch Trauer besteht und die dann durch die himmlische Sicht gespiegelt und mit Sinn gefüllt wird.
Das Thema, der Kampf zwischen Himmel und Hölle, zwischen Gut und Böse, war mir schon aus dem Buch Hiob in der Bibel und aus Goethes "Faust" bekannt . HIer wurde es sehr unterhaltsam und poetisch in eine zeitgenössische Geschichte übertragen.
Ich bin normalerweise nicht so religiös, aber diese Geschichte hat mich sehr berührt, vor allem die Sichtweise Malachis. Mit Billy und seinen MItmenschen hatte ich manchmal so meine Probleme, auch mit den Ereignissen an sich. Es geschieht wirklich viel Schreckliches und Dramatisches, womit auch der Leser erstmal fertig werden muss, wie z. B. ein Dammbruch, bei dem die Nachbarsfamilie stirbt oder der Selbstmord des Vaters, für den sich der Sohn verantwortlich fühlt. Gerade wenn Kinder sterben oder leiden, ist das für mich sehr schwer zu ertragen.
Die Erzählsprache ist angemessen im Hochstil und schön poetisch, besonders wenn es um Billys Liebe zur Musik und seinen Glauben zu Gott und die Liebe zu seinen Angehörigen geht.
Fazit: Das Buch hat mir gut gefallen. Ich kann das Buch für Leser/Innen, die gerne Lebensgeschichten, auch in Verbindung mit dem christlichen Glauben und Mystik lesen, auf jeden Fall empfehlen.