Rezension

Ein leise Überraschung...

Sinfonie des Himmels - Chris Fabry

Sinfonie des Himmels
von Chris Fabry

Inhalt:
"Nach den Maßstäben dieser Welt scheint Billy Allman nicht gerade auf der Gewinnerseite des Lebens zu stehen. Sein Traum von einer Musikkarriere ist gescheitert. Und sein Radiosender erreicht nur ein kleines Publikum. Doch nach göttlichen Maßstäben entfaltet sich ein ganz anderes Bild. Es ist der Engel Malachi, vor dessen Augen Billys Leben überfließt von Mut, Würde, Liebe und dem Wunsch, Gott in allen Belangen zu vertrauen."

Dank einer Leserunde durfte ich "Sinfonie des Himmels" lesen.

"Sinfonie des Himmels" beruht auf einem wahren Schicksal, wenn auch der Großteil der Handlung der Fantasie des Autors entsprungen ist. Die Hauptfigur Billy Allmann hat es wirklich gegeben.

Billy erzählt mir als Leser seine Geschichte. Er musste schon als kleiner Junge ein großes Unglück miterleben, Tragödien in der Familie überstehen und auch sein weiteres Leben ist immer wieder von heftigen Rückschlägen geprägt. Erst im letzten Drittel seines Lebens scheint sich das Schicksal zu wenden und Billy findet sein Glück im Leben.

Der Autor lässt nicht nur Billy seine Geschichte erzählen, auch der Engel Malachi, der Billy als Schutzengel zur Seite gestellt wird, kommt zu Wort. Diese Abschnitte ergänzen Billys Geschichte und gewähren einen Blick in die unsichtbaren Welt.

In "Sinfonie des Himmels" geht es vorallem um das Vertrauen in Gott. Die Hauptfigur Billy stellt dieses Vertrauen trotz aller persönlichen Rückschlägen nie in Frage.

Die Geschichte ist von der Grundstimmung her über weite Teile sehr düster und melancholisch. Zu Billy konnte ich nicht von Beginn an eine Verbindung aufbauen. Er hat mich emotional anfangs nicht wirklich berührt und bei den vielen tragischen Ereignissen in seinem Leben kam er für mich sehr passiv, fast schon unbeteiligt an. Dieser Umstand hat mich beim Lesen verunsichert und auf Distanz gehalten.

Im Lauf der Geschichte hat sich meine Haltung unmerklich verändert und Billy und seine Geschichte sind mir näher gekommen. Woran diese Entwicklung lag, kann ich gar nicht so wirklich an irgendwelchen Fakten festmachen, aber am Ende des Buches habe ich mich Billy einfach näher als zuvor gefühlt.

Die Kapitel des Engels Malachi machen einen besonderen Reiz der Geschichte aus, wobei mir manche Ausführungen in diesem Zusammenhang zu sehr den Anstrich von religiöser Theologie hatten.

Das totale Gottvertrauen in "Sinfonie des Himmels" ist mir selbst fremd, aber der Autor hat es verstanden mich mitzunehmen und Verständnis für Billy und seinen Weg zu wecken.

Ich möchte meine Rezension mit einem Zitat aus dem Buch von Seite 371 beenden:
"Gott gibt jedem von uns ein Lied mit auf den Weg, und wir spielen es, so gut wir können und geben uns Mühe, es zu verbessern. Und meistens klingt es abscheulich. Aber es kommt ein Punkt, wo wir erkennen, dass es eigentlich nicht unser Lied ist, und wenn wir der Leitung dessen folgen, der die Melodie geschrieben hat, dann wird alles gut."

Dieses Zitat beschreibt Billys Geschichte aus meiner Sicht recht gut.

Vielen Dank für dieses Buch, dass ohne die Leserunde wohl nie meinem Weg gekreuzt hätte.