Rezension

Das vergessene Reich

Das vergessene Reich - Aileen P. Roberts

Das vergessene Reich
von Aileen P. Roberts

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit „Das vergessene Reich“ hat die Autorin Aileen P. Roberts einen gelungenen zweiten Teil der Weltenmagie- Trilogie geschaffen. Hierbei würde ich dringend empfehlen, dass man im Vorfeld „Der letzte Drache“ – den ersten Teil der Trilogie – gelesen haben sollte.

 

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):

Wenn die Magie versiegt, stirbt ihre Heimat - und ihre große Liebe...

Zusammen mit ihrem Freund Kayne und dem Drachen Robaryon macht sich Leána durch ein Magisches Portal auf in die Elfenwelt Sharevyon. Dies scheint der einzige Weg, die Elfen Albanys vor dem Aussterben zu bewahren. Aber in der Elfenwelt selbst sind die Paläste der einst Mächtigen verfallen, deren Bewohner nur noch ein Schatten ihrer selbst. Von der Elfenherrin erfährt Leána, dass in Sharevyon schon lange fast alle Magie erloschen ist. Nur, wenn es den Freunden gelingt, durch das Portal Drachen und andere magische Wesen in die Elfenwelt zu holen, kann diese gerettet werden. Doch was als einfache Rettungsaktion beginnt, wird zur tödlichen Falle und bedroht bald die Zukunft ganz Albanys ...

 

Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches loben. Diese konnte mich wieder vollständig überzeugen und hat eigentlich alles, was das Fantasy- Leser-Herz höher schlagen lässt. Eine wunderschöne Karte von Sharevyon, ein Personenregister und als das i-Tüpfelchen die Gestaltung der Innenseite der Buchdeckel.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und leicht, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Auch wird der Spannungsbogen permanent aufrecht erhalten. Desweiteren werden humoristische Passagen in die Geschichte eingeflochten, die sehr gut hineinpassen und das Ganze etwas auflockern. Auch haben mir die Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren sehr gut gefallen.

Im zweiten Teil der Weltenmagie- Trilogie knüpft Aileen P. Robert unvermittelt an „Der letzte Drache“ an. Dies hat zur Folge, dass man wieder direkt in die Geschichte hinein katapultiert wird und sich mitten in der Story befindet. Schon zu Beginn des Buches merkt man, dass es in Albany an allen Ecken brodelt – man spürt quasi, wie sich etwas zusammenbraut. Man kann die Gefahr, die für die Welt entstehen könnte, förmlich spüren. Im Volk gibt es immer mehr Stimmen, die sich gegen die Nebelhexen aussprechen, es werden Intrige gesponnen und auch das Zwergenvolk ist sich nicht einig – es könnte ein Krieg ausbrechen. Und dann natürlich noch die Reise nach Sharevyon – diese geheimnisvolle Welt, die so fremdartig auf unsere Abenteurer wirkt. Diese Welt scheint voller Rätsel zu sein. Auch ist wohl nicht alles so, wie man es auf den ersten Blick vermuten könnte.

Die Charaktere haben mir auch im zweiten Teil wieder sehr gefallen. Diese haben sich weiterentwickelt. Dennoch fühlt man sich, als ob man alte Freunde wiederbesuchen würde. Diese liebevoll gestalteten Charaktere hat man einfach in sein Herz geschlossen. Man fiebert auch in „Das vergessene Reich“ mit ihnen mit und begibt sich zusammen mit ihnen in Gefahr. Vor allem Toran und auch Leána haben sich verändert, da sie um eine liebgewonnene Person trauern und versuchen, den Verlust zu bewältigen. Die beiden gehen auf sehr unterschiedliche Art mit ihrer Trauer um. Nicht selten hat man als Leser Angst, dass Toran sich in seinen Rachegelüsten verlieren könnte. Auch Leána wirkt nun reifer und ist nicht mehr ganz so impulsiv, wie vielleicht noch im vorangegangen Teil. Gut fand ich auch, dass man mehr über die Vergangenheit von Rob erfährt und dieses Mal auch aus einer anderen Perspektive. Rob ist einer jener Charaktere, der nicht nur schwarz oder weiß ist. Er ist nicht immer leicht durchschaubar und hat gerne noch ein Geheimnis parat. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die Zusammenarbeit von Rob und Kayne. Wie sie sich zusammenraufen und versuchen, miteinander auszukommen.

Die Frage, wer sich hinter dem Bärtigen versteckt, wird auch in diesem Buch nicht gelüftet. Es werden einige Brotkrümel gestreut, sodass man miträtseln kann und man sich wunderbar unsicher ist, wer er denn nun eigentlich ist. Man kann den Verdächtigenkreis einengen, es stehen jedoch immer noch ein paar mögliche Kandidaten im Gespräch.

Das Ende lässt relativ viele ungelöste Fragen offen, sodass man sehnsüchtig auf den finalen Band warten muss.

 

Mein Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, die einen in die fremdartige Welt Sharevyon entführt, sodass man um seine Freunde bangen muss. Auch in Albany bleibt es nicht ruhig, sodass das Buch permanent spannend ist und durch den flüssigen Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin. Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung und 4,5 Sterne.