Rezension

Das Wissen muss geschützt bleiben

The Watchers - Wissen kann tödlich sein -

The Watchers - Wissen kann tödlich sein
von John Marrs

Bewertet mit 3 Sternen

Im digitalen Zeitalter sind Informationen wertvoller als Gold. Doch Computer können gehackt und Files gestohlen werden. Nach einem massiven Cyberangriff fürchtet die britische Regierung um ihre Staatsgeheimnisse und entwickelt einen ebenso riskanten wie genialen Plan: die brisantesten Informationen werden offline genommen, in einen genetischen Code umgewandelt und fünf Zivilisten implantiert. Dafür bekommen diese so genannten Wächter die Chance auf ein neues Leben, eine neue Identität und finanzielle Unabhängigkeit. Auf keinen Fall aber dürfen sie Kontakt zueinander aufnehmen, denn gemeinsam kennen sie jede noch so schmutzige Parteiaffäre, die Wahrheit über Lady Di's Tod und die intimsten Geheimnisse der Queen. Doch jeder der Wächter verfolgt eine eigene Agenda, und schon bald entwickelt das Regierungsprojekt eine Dynamik, in der niemand mehr weiß, wem er eigentlich noch trauen kann ...

Meine Meinung: 

John Marrs Bücher (insbesondere seine neuen Werke) sind für mich immer besonders, weil er neuartige Themen, wie Dating-Plattformen, selbstfahrende Autos, und andere neue Techniken integriert und dabei eine gewisse Gesellschaftskritik ausübt, die oft ins Extreme schwankt, aber mit der man sich selbst gut identifizieren kann. Man lebt einfach in einer Welt, in der alles möglich ist und in der seine Geschichten erschreckenderweise wahr werden könnten. Im Grunde ist das auch bei "The Watchers" so. Im Großen und Ganzen geht es darum, geheimes Wissen der Regierung vor Hackerangriffen zu schützen. Und warum sollten nicht einfach statt neuartiger Technik, die jederzeit gehackt werden könnte, Menschen dieses Wissen bewahren?!

Generell ist die Idee wirklich sehr gut. Ich konnte mich dieses Mal aber weniger mit den Geschehnissen und den Personen identifizieren, da der Plot einfach zu sehr von meinem Leben abweicht. Bei "The One" und "The Passengers" fühlte man sich selbst bedroht, konnte sich vorstellen, dass das eigene Leben auf diese Art in Gefahr geraten oder beeinflusst werden könnte. In "The Watchers" ist das aufgrund der Thematik schwerer vorstellbar. Dazu kommt, dass mir dieses Mal einfach zu wenig Figuren sympathisch waren. Auch das hat John Marrs oft: weil er viele unterschiedliche Charaktere einbaut, dabei oft sehr extreme Eigenschaften nutzt, gefallen einem nicht immer alle Beteiligten. Dennoch findet er immer wieder ein paar Figuren, in die man sich doch gut hineinversetzen kann. Für mich fehlte das in diesem Band völlig. Ich finde alle Figuren sehr naiv, sehr anstrengend, wenig empathisch. Den richtigen Zugang hab ich so nicht gefunden. 

Was man dem Ganzen aber lassen muss: Auch wenn ich den Twist und den Plot an sich thematisch gar nicht so gut finde, schafft es John Marrs immer, dass ich weiterlesen will. Es passiert viel, kurze prägnante Kapitel machen das Lesen leicht und spannend. Seine Geschichten werden nie langweilig, ganz egal, ob man das Thema mag oder nicht. 

 

Fazit: 

Sehr solide und wahrscheinlich etwas gutmütige 3 Sterne. Die Thematik gefällt mir dieses Mal nämlich nicht so gut, weil ich mich weniger in das Thema hineindenken kann und es zu weit von meiner eigenen Welt abweicht. Es bleibt aber dabei, dass ich den Schreibstil des Autors einfach bombastisch gut finde :)