Rezension

Deep Talk

Something only we know -

Something only we know
von Julia Schuck

Bewertet mit 4.5 Sternen

Anders, aber gut

„Something only we know“ von Julia Schuck zeigt, wie ein nicht ganz ernst gemeintes Kennenlern-Experiment ganz ungeahnte Folgen haben kann.

Jurastudent Lenny wurde wegen eines unerfreulichen Vorfalls von seiner Dozentin zu einem Uniprojekt verdonnert, welches ihn alles andere als begeistert. Gemeinsam mit der Sozialarbeitsstudentin Emily bildet Lenny ein Team, was auch bei Emily keinen spontanen Jubel auslöst. Sie hält ihn für arrogant und er hat sie bisher als völlig unscheinbar wahrgenommen. Trotzdem geben sie der Sache eine Chance und wollen sich mit einem Fragespiel eigentlich nur ein wenig besser kennenlernen. Aber die Fragen haben es in sich und schnell ist ein Grad der Vertrautheit erreicht, der beide völlig überrumpelt.

 

Ich weiß gar nicht, welche Erwartungen ich an diese Lovestory hatte, aber sie wurden definitiv übertroffen und ich war genau wie Lenny und Emily absolut positiv überrascht. Ich hatte zwar auch schon von diesen ganz besonderen Fragen gelesen, aber meine Kenntnisse waren genauso gut der eher schlecht, wie die der Protagonisten. Vielleicht konnte ich deshalb sofort mit ihnen mitfühlen.

Julia Schuck hat einen lockeren und leichten Schreibstil und meiner Meinung nach, fängt sie das Lebensgefühl der beiden Studenten absolut authentisch und glaubwürdig ein.

Emily ist gnadenlos und manchmal schon schmerzhaft offen und ehrlich, was ich total an ihr bewundere. Ihre Beweggründe sind für mich vollkommen nachvollziehbar und sie ist ein unglaublich starker und tiefgründiger Charakter.

Lenny ist mehr als seine sorglose und oberflächliche Fassade vermuten lässt. Die Fragen öffnen wunde Punkte und gehen ziemlich in an die Substanz, so dass auch Sunnyboy Lenny einiges aufzuarbeiten hat.

Ich mochte die ungezwungene Dynamik von Emily und Lenny, die gleichzeitig leicht und doch bedeutsam war. Die Entwicklung ihrer Charaktere konnte mich komplett überzeugen und in jeder Sekunde vollkommen abholen. Die Emotionen sind in allen Höhen und Tiefen spürbar und gerade ihre Verletzlichkeit macht die Figuren nahbar und echt.

 

Mein Fazit:

Von mir eine ganz klare Leseempfehlung für dieses unfreiwillige Liebes-Experiment!