Rezension

Dem Meer mir jeder Seite einen Schritt näher..

Atlantia - Ally Condie

Atlantia
von Ally Condie

Zwillinge. Sie waren für ein gemeinsames Leben bestimmt. Doch das Schicksal trennte sie. In einer Welt, die in Wasser- und Landbevölkerung aufgeteilt ist, werden die Zwillingsschwestern Rio und Bay durch einen Schicksalsschlag getrennt. Bay tritt ihre Reise zur Oberfläche an. Rio bleibt in Atlantia zurück. Um ihre Schwester wiederzusehen, muss sie herausfinden, warum Wasser und Land getrennt wurden und welche wunderbare und zugleich zerstörerische Gabe die Frauen der Familie verbindet.

Aus dem Buch:

»Die Sirenen sind ein Wunder«, fährt Nevio fort, »doch sie müssen zu unserem eigenen Besten abgeschottet und kontrolliert werden. Sie gehören nach Atlantia. Doch genau wie die Fledermäuse nicht überall herumflattern können, sonder einen eigenen Platz brauchen, wo sie gefüttert werden, brauchen auch die Sirenen Aufsicht und einen sicheren Ort. Es ist zu ihrem und unserem Schutz.« (S. 147)

Meine Meinung:

-Atlantia-
dem Meer mit jeder Seite einen Schritt näher...

 Schon damals konnte mich Ally Condie mit ihren Ideen begeistern, sodass ich umso erwartungsvoller "Atlantia" entgegengefiebert habe. Reizt mich hierbei nicht nur das wunderschöne Cover, sondern das Zusammenspiel aus Fantasy und Mystic! Dank dem Fischerverlag, durfte ich in die Meereswelt rund um Rio&Bay im wahrsten Sinne des Wortes abtauchen und wurde in den Bann gezogen wie schon lange nicht mehr!

Nachdem ihre Mutter gestorben ist steht für Rio eines fest: Sie muss für ihre Schwester da sein. Und so kommt der Tag wie in jedem Jahr, indem die jungen Bewohnern von Atlantia vor die Wahl gestellte werden: Ein Leben "Oben" an Land oder ein Leben in "Altlantia" im Reich des Meeres. Um bei ihrer Schwester bleiben zu können, verzichtet Rio auf ihren großen Wunsch, dass Land an der Oberfläche zu besuchen, umso schockierter ist sie, als Bay das Oben wählt und urplötzlich verschwunden ist.

Wieso hat Bay dies getan? Werden sich die Wege der Schwestern jemals wieder kreuzen?
Geheimnisse und Welten trennen sie....was wird geschehen?

Gleich zu Anfang war ich unheimlich begeistert wie die Autorin mit Worten eine ganz und gar neue Weltenidee erschaffen hat und das Meer-und Land miteinander verwebt und gleichzeitig voneinander trennt. Die Textpassagen haben mich als Leserin unter Wasser geholt, sodass ich alles lebhaft vor Auge hatte. Beim Lesen habe ich mich in einer kleinen Luftblase befunden, die mich von der AUßenwelt abgegrenzt und gänzlich ins Meeresinnere gezogen hat. Zusammen mit Rio habe ich mich auf die Suche nach Antworten begeben. Die Unwissenheit die Rio mit sich trägt, baut einen schönen Spannungslevel auf, der sich bis zum Ende hin aufrecht erhält. Da wir aus der Sicht von Rio lesen, konnte ich sehr schnell Symphatien für sie aufbauen, da sie alleine an "verlorener" Front um ihr letztes Familienstück, ihre Zwillingssschweter Bay, kämpft. Man hatte genau wie Rio immer die Frage im Hinterkopf, was es mit Bays abrupter Entscheidung auf sich hat und wieso sie Rio nicht eingeweiht hat...

Was das Buch auch so besonder macht ist die Stimmung, die Ally Condie auf jeder Seite verständlich schildert und einfängt. So ist Atlantia düster, gar schon etwas unheimlich. Von Wasser umgeben unter einer Glaskugel lebend, gleicht das Leben dort einem durchsichtigen Gefängnis und diese Enge >>brrrrr<< habe ich fast schon selbst am eigenen Leib gespürt! Wahnsinn.

Ein bisschen Schade, fand ich die Tatsache das die Nebencharaktere eher blass, als wirklich belebt waren.Die Liebesgeschichte die sich im laufe des Buches zwischen Rio und ihrem Nachbar True entsteht hätte so z.B mehr ausgebaut werden können und die Tante Maire des getrennten Zwillingespärchen hat mir das ein-oder andere Geheimnis zu viel gehütet...so war sie für mich ziemlich undurchsichtig, ich konnte sie einfach in keine Kategorie einordnen.

Mehr möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht von diesem tollen Buch verraten, macht das Unwissen zu Beginn des Lesens doch einen entscheidenden Punkt aus. Die Elemente aus Fantasy und Dytopie ergeben zum Ende hin das perfekt etwas. Ally Condie hat Düsternis mit Licht verwoben und eine Welt und Zukunftsvision entstehen lassen, die mich sehr gefesselte hat!