Rezension

Ganz gut aber ausbaufähig

Atlantia - Ally Condie

Atlantia
von Ally Condie

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Zwillinge.
Sie waren für ein gemeinsames Leben bestimmt.
Doch das Schicksal trennte sie.

Bay, du fehlst mir so sehr, flüsterte sie in die Muschel. Aus dem Inneren tönte ein rauschender Gesang und erinnerte an eine Zeit, als Wasser und Land noch zusammengehörten. Wo auch immer an der Landoberfläche ihre Schwester nun war, sie musste sie finden – auch wenn es niemandem erlaubt war, die Stadt unter der Glaskugel zu verlassen.

In einer Welt, die in Wasser- und Landbevölkerung aufgeteilt ist, werden die Zwillingsschwestern Rio und Bay durch einen Schicksalsschlag getrennt. Bay tritt ihre Reise zur Oberfläche an. Rio bleibt in Atlantia zurück. Um ihre Schwester wiederzusehen, muss sie herausfinden, warum Wasser und Land getrennt wurden und welche wunderbare und zugleich zerstörerische Gabe die Frauen der Familie verbindet.

 

Meinung:

Rio und Bay sind Zwillingsschwestern. Ihre Mutter ist erst kürzlich verstorben und die Zwei stehen vor der Aufgabe, sich fürs Oben oder fürs Unten zu entscheiden. Eigentlich hatten sie abgemacht, in Atlantia, der Stadt unter Wasser, zu bleiben, doch unerwartet entscheidet sich Bay fürs Oben. Rio verbleibt alleine in Atlantia, und muss jetzt mit zwei Verlusten klar kommen. Ihr sehnlichster Wunsch ist es, nach Oben zu kommen und bei ihrer Schwester zu sein. Dafür ist sie jedes Risiko bereit in Kauf zu nehmen. Mit Hilfe von True arbeitet sie auf ihr Ziel hin. Außerdem Hinterfragt sie die Umstände zum Tod ihrer Mutter.

Aus der Ich-Perspektive erzählt und Rio, was es mit ihr und Atlantia auf sich hat. Nach und nach deckt sie die Geheimnisse rund um die Unterwasserstadt und die Teilung auf. Dabei hat die Autorin einige interessante Ideen eingebaut. Atlantia selber ist eine sehr religiöse Stadt, hat sie doch schon zwei besondere Wunder hervorgebracht: Die Sirenen, die mit ihren Stimmen die Menschen beeinflussen können, und die Fledermäuse, die in Atlantia aufgetaucht sind. Auch der Tod der Mutter wirft einige Fragen auf und zieht einiges an Intrigen nach sich. Besonders die Sirene Maire, die auch noch Rio und Bays Tante ist, scheint involviert zu sein.

Der Einstieg in das Buch viel mir recht schwer und auch im Laufe der Geschichte wurde ich mit Rio einfach nicht warm. Ally Condie hat zwar hier eine an sich schöne Grundstory vorgelegt, leider hapert es hier aber an der Umsetzung und vor allem an der Hauptprotagonistin. Obwohl Rio sich allein und verlassen fühlt, kommt dieses Gefühl bei mir nicht wirklich an. Ihre Ideen rund um ihre Flucht, kamen mir sehr konstruiert vor und haben mich kaum vor Spannung den Atem anhalten lassen. Die Ausführung und Planung ihrer Flucht kommt leider viel zu unspektakulär rüber und plätschert so vor sich hin. Manches ging mir aber auch zu schnell und ich konnte manche Gedankengänge nicht ganz nachvollziehen. Oft habe ich mich gefragt, wie sie jetzt so plötzlich auf diesen Gedanken gekommen ist. Rio ist mir an sich nicht unsympathisch gewesen, aber insgesamt blieb sie mir einfach zu flach. Über ihre Schwester Bay erfährt man wenig, die Geschichte konzentriert sich hauptsächlich auf Rio und ihren Werdegang. Auch die Nebenfiguren bleiben zu flach. Man erfährt einfach zu wenig über sie, um richtig Bezug zu ihnen aufzubauen.

Das letzte Drittel des Buches zog dann spannungsmäßig aber nochmal an und hat ein wenig über den zähen Einstieg hinweggetröstet, ganz rumgerissen hat es aber leider die Geschichte nicht mehr. Das Ende war zufriedenstellen, mehr aber leider nicht.

 

Fazit:

Der Ansatz ist gut, die Umsetzung leider nicht so ganz mein Fall. Das Buch hat mit seiner ungewöhnlichen Geschichte unterhalten, hätte aber definitiv mehr Potential gehabt. Leider reichen die paar Spannungsmomente nicht aus, um mich ganz zu begeistern und mit der Hauptfigur auszusöhnen.

Von mir gibt es 3 von 5 Punkten.

(Findet meine Rezensionen auch auf meinem Blog: vanessasbuecherecke.wordpress.com)