Rezension

Der 3. Fall für Ann Lindell

Nachtschwalbe - Kjell Eriksson

Nachtschwalbe
von Kjell Eriksson

Bewertet mit 4 Sternen

In einer Nacht im Mai werden in Uppsala Schaufenster eingeworfen, Häuser gehen in Flammen auf und in einer Buchhandlung wird ein junger Mann erschlagen aufgefunden. Zunächst schiebt man den Immigranten die Schuld an den gewalttätigen Unruhen zu, angeheizt wird die Stimmung zusätzlich durch Flugblätter mit aggressiven nationalistischen Parolen. Doch bald ergeben die Ermittlungen, dass der Tote auch das Opfer einer Tat aus Eifersucht sein könnte. Offenbar war er auf dem Weg zu einem Mädchen, das sich kurz zuvor von ihrem Freund getrennt hatte. Und bei diesem Exfreund werden Blutspuren des Opfers gefunden.... Ann Lindell, aus der Elternzeit zurückgekehrt, übernimmt mit ihren Kollegen zusammen die Mordermittlungen.

Ohne Kenntnis der Vorgängerbände tut man sich zunächst etwas schwer, die verschiedenen Beteiligten und ihre Beziehungen untereinander zu durchschauen. Die verschiedenen Kapitel, die jeweils andere Figuren in den Fokus stellen, ergeben erst nach und nach ein schlüssiges Gesamtbild. Immer wieder werden Kapitel aus der Sicht des fünfzehnjährigen Ali eingeflochten, der zufällig Zeuge des Verbrechens war.  Er glaubt, den Täter erkannt zu haben, befürchtet aber, auch vom Täter erkannt worden zu sein.....

Der Fall ist durchaus spannend, manche Problematik wie z.B. Ausländerfeindlichkeit auch in Polizeikreisen wird aber zu wenig vertieft. Manches bleibt merkwürdig in der Schwebe, wie z.B. die Geschichte des Großvaters von Ali oder auch Ann Lindells Beziehung zu Edvard. Eventuell wird dies in einem Folgeband geklärt.