Rezension

Der Abschied.

Der Duft der schwarzen Erde -

Der Duft der schwarzen Erde
von Sibel Daniel

Bewertet mit 5 Sternen

Die Trilogie "Fremde Heimat" startet hier mit dem ersten Teil.

Die Geschichte einer jungen Frau und ihrer Familie aus Osteuropa, zwischen Vertreibung und Neuanfang, zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges.

Als Bessarabiendeutsche müssen Alma und ihre Brüder von heute auf morgen  ihr Haus und ihre Heimat, verlassen. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs fordert Russland Bessarabien, das 1918 an Rumänien abgetreten werden musste, wieder zurück und die Umsiedlung der Bessarabiendeutschen zurück ins  "Großdeutsche Reich".

Ein Stück Zeitgeschichte, dass die Autorin hier anhand dieser Familie lebendig werden lässt. Ein tragisches Ereignis, dass mich sehr berührt hat. 
Durch die Umsiedlung verlieren sie nicht nur alles Hab und Gut, sie müssen auch Freunde zurücklassen und Alma ihre große Liebe. 
Jeder ihrer fünf Brüder geht anders damit um, sie werden authentisch dargestellt und werfen ein realistisches Bild auf jene Zeit. 

Mir gefällt der Aufbau des Romans sehr gut. Man lernt Alma als sehr betagte ältere Dame kennen und reist mit ihr und ihrer Nichte zurück in die Vergangenheit. Spannend, bewegend, traurig, aber auch voller Hoffnung schildert Sibel Daniel ihr Schicksal, nimmt uns anfangs mit an einen wunderschönen Ort, in die Weinberge, die Heimat der Steiners, um uns dann "heim ins Reich" zu führen. In eine Zeit voller Gefahren und an einen Ort der alles andere als friedvoll ist und keine Heimatgefühle weckt.

Eine sehr gute Geschichte, auf deren Fortsetzung ich gespannt bin!