Rezension

Der Austauschschüler

Alle Toten fliegen hoch -

Alle Toten fliegen hoch
von Joachim Meyerhoff

Bewertet mit 4 Sternen

Nach "Wann wird es endlich so, wie es nie war" ist dieses Buch der zweite Band der mehr oder weniger fiktiven Lebensgeschichte des Schauspielers Joachim Meyerhoff. 

Er ist auf dem Gelände einer Psychiatrischen Anstalt aufgewachsen und nun zieht es ihn als Austauschschüler in die Ferne nach Amerika. Aber statt in einer der hippen Großstädte landet er weit entfernt auf dem Land in Laramie, nichts als Weite und Einsamkeit... Seine Eltern auf Zeit sind lieb, lassen ihm viel Freiheit und das ist ihm zuerst etwas unheimlich. Besonders der jüngste Sohn der Familie ist ein echter Freak, der Joachim ziemlich quält. Dann kommt die Nachricht, dass sein mittlerer Bruder tödlich verunglückt ist und er muss zurück nach Deutschland.

Meyerhoff hat die wunderbare Gabe, auch traurige Dinge mit einem Quentchen (Galgen-)Humor zu beschreiben. Das macht das Buch trotz aller Trauer auch sehr lustig, ich musste oft laut lachen. Es gibt herrlich absurde Situationen, aber auch Dramatik und herrliche Selbstironie. Man sieht diesen pubertären deutschen Knaben durch die Prärie wanken.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es bedenkenlos weiterempfehlen.