Rezension

Der Funke wollte nicht so recht überspringen…

Wo die Liebe hintanzt - Susanne Fülscher

Wo die Liebe hintanzt
von Susanne Fülscher

Bewertet mit 3 Sternen

Eigentlich hätte Susanne Fülschers Roman „Wo die Liebe hintanzt“ alles gehabt, um mich zu begeistern – eine nette Grundidee, große Emotionen, das mich begeisternde Thema „Tanzen“, tolle Settings von Cannes über Paris – aber irgendwie wollte beim Lesen der Funke nicht so recht überspringen.

Das ging schon bei der Einleitung los: zuerst schwelgen Karla und Fritz anlässlich ihres 20zigsten Hochzeitstages im zweiten Frühling. Man erlebt im Schnelldurchlauf ihr Kennenlernen, ihre erste glückliche Zeit in Südfrankreich, dann in der Gegenwart romantische Momente, bis ein unvermittelter Streit losbricht und bums ist Fritz tot, einfach überfahren!

Das ging mir einerseits zu schnell, andererseits konnte ich keinerlei der Emotionen von Protagonistin Karla nachempfinden – es stürmte alles wie durch einen Vorhang auf mich ein. Sie war glücklich, dann verärgert, dann zu Tode erschrocken, dann in Trauer und Verstörung… Zum Beispiel das Warten im Krankenhaus nach Fritz Einlieferung – rums und schon war er tot!

Dann geht es plötzlich 5 Jahre später weiter: Karla will ihren 50. Geburtstag ausgerechnet am Ort ihres heftigsten Tiefschlages, in Cannes, feiern – muss man das verstehen? Nein und es wird dem Leser auch überhaupt nicht näher gebracht!

Dann der unvermittelte Perspektivwechsel zu Erik, dem planlosen 20jährigen Sohn Karlas, der einfach in den Tag hinein lebt, dabei aber auch nicht glücklich zu sein scheint. Weitere Perspektiven kommen im Laufe der Geschichte durch Karlas Freundin Sarah und  Pascal, ihren Tanzlehrer, in Spiel.

Insgesamt hatte ich Mühe, die Entscheidungen Karlas nachzuvollziehen – sie verliebt sich in Pascal, um ihn dann zu verlassen und sich in eine Affäre mit Lucien zu stürzen. Dann aber doch wieder zurück…

Leider konnte die Geschichte mich trotz schöner Grundidee nicht wirklich überzeugen!